Matits Ferenc: Protestantische Kirchen - Unser Budapest (Budapest, 2003)

■ Abbildung der Kirche aui dem 19. Jahrhundert te. (Die junge Gemahlin des Palatins, die im Alter von 20 Jahren bei der Ge­burt ihrer Zwillinge starb (1817), wurde in der Gruft der Kirche beigesetzt.) Die ellipsenförmige, mit Kassetten-Stukko und Goldverzierungen ge­schmückte Kuppel der klassizistischen Kirche wurde 1824 ausgewölbt. Der rechteckige Grundriß ist dreigliedrig: er besteht aus dem Presbitérium, den Gestühlreihen für das Auditorium und der Vorhalle. 1826 wurden die Bänke aus Rottannenholz bestellt. Im Teil unter der Kuppel wurden die Sitzreihen des Presbiteriums, der Gottestisch und die Kanzel untergebracht. 1831 wurde József Hild (1789—1867) damit beauftragt, einen Plan zur Verbesserung der Akustik der Kirche anzufertigen. Der baldachinartige Schalldeckel der halbkreis­förmigen Kanzel aus Marmor ruht zu beiden Seiten auf je einem Säulenpaar. Die prächtige Orgel auf der Empore über dem Eingang ist ein Werk des Wieners Jakob Deutschmann. Sie wurde 1829 eingeweiht und steht unter Denkmalschutz. Nach Beendung der langjährigen Bauzeit wurde am 8. Juni 1830 der erste Gottesdienst in der Kirche abgehalten. Acht Jahre später bedrohte jedoch eine ernste Gefahr die Kirche. Am 15. März 1838 stauten sich die auf der Donau treibenden Eisschollen und eine eisige Flut überschwemmte die Stadt von Süden her. Bald stürzte das Pfarrgebäude ein. Die Mauern der Kirche, wo sich die zahlreichen Flüchtlinge zusammengefunden hatten, stürzten glück­licherweise nicht ein, obwohl in der Kirchengruft schon das Wasser stand. (Nachdem das Wasser sich zurückgezogen hatte, exhumierte der Palatin Joseph die sterblichen Überreste seiner geliebten Gattin, der Erzherzogin Hermina und bestattete sie in der Kapelle auf der Budaer Burg.) 37

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