N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)

Die Höhle mit ihrem großen Eingang bot schon seit Urzeiten den Menschen Zuflucht. Das an der Stelle des römischen Contra Aquincum entstandene Pest (der Gellértberg hieß damals Pest-Berg) war Übergangsort an der Donau. Die Budaer Seite hieß zu einer Zeit „Klein Pesth" — später Unterwarmbrunn. Das Wort pedt, peitera heißt im Slawischen Höhle, Hohlraum, Ofen (die ungari­schen Höhlennamen Kőpest, Büdöspest usw. weisen ebenfalls darauf hin). Wahrscheinlich spielte der auffällig große Höhleneingang am Gellértberg bei der Namensgebung auch eine Rolle. (Der spätere deutsche Name von Buda war „Ofen".) Der großformatige Hohlraum diente im vorigen Jahrhundert als Höhlen­wohnung. Das elegante Sankt Gellért Kurhotel, welches zu Beginn des 20. Jahr­hunderts gebaut wurde, duldete die schmutzige Höhle mit ihren gelegentlichen Bewohnern direkt vor seinem Eingang nicht. 1924 beschloß man hier ein unga­risches Lourdes ins Leben zu rufen, die Höhle in einen Wallfahrtsort zu verwan­deln. Während der 1925 begonnenen Arbeiten wurden - nach Plänen von Kálmán Lux - die früher natürlichen Hohlräume durch Sprengung erweitert. Den Wall­fahrtsort weihte man zum ersten Mal am 23. Mai 1926, die Unterkirche sowie das Pantheon der ungarischen Heiligen konnte das hauptstädtische Publikum zu Pfingsten 1931 in Besitz nehmen. 1934 wurde dahinter am Berghang das Pauliner­■ Höhlenwohnung im Eingang der Sankt Iwan-Höhle 41

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