N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)

Der Tunnel ist nicht ganz symmetrisch, seine Länge beträgt 349,66 Meter, sein Portal am Clark Ádám tér ist 10,73, dasjenige an der Alagút utca 10,61 Meter hoch. In der Mitte beträgt seine Höhe 7,85 Meter, die größte Breite ist 9,48 Meter. Zur Kettenbrücke hin beträgt seine Neigung 1,8 Prozent. (Nur wenige glauben, daß der Eingang in der Christinenstadt 6,1 Meter höher liegt als derjenige am Clark Ádám tér!) Das hufeisenförmige Tunnelprofil ist bis zu einer Höhe von 2 Metern von einer 82-100 Zentimeter dicken Ziegelmauer verkleidet; während der Re­konstruktionen in den 1930er Jahren bedeckte man ihn bis zu einer Höhe von 3 Metern mit Kalksteinplatten. Die 6 Meter breite Fahrbahn war anfangs mit Holzwürfeln gepflastert, diese wurden später — des wachsenden Verkehrs we­gen - durch Pflastersteine, dann durch Asphalt ersetzt. Nach dem Krieg erfolgte 1949 eine größere Rekonstruktion des Tunnels, eine umfassendere Renovierung unternahm man jedoch erst zu Beginn der siebziger Jahre. Die gegenwärtige Kachelverkleidung erhielt er während der Renovierung 1972/1973, die Arbeit wurde von einer österreichischen Firma ausgeführt. Der seit den 1960er Jahren ständig anwachsende Fahrzeugverkehr machte die Luft im Tunnel während der Stoßzeiten unerträglich. Deshalb wurde durch Er­weiterung der ursprünglich Entwässerungsstollen bzw. durch ihre Renovierung und mit zwei in der Mitte des Tunnels herausgebildeten Belüftungsmaschinen­räumen ein künstliches Belüftungssystem an der Nordseite des Tunnels instal­liert. Dieses bringt der Stärke des Verkehrs und dem jeweiligen Windgang an der Oberfläche entsprechend Luft von außen in den Tunnel, die dann entweder zum Clark Ádám tér oder zur Alagút utca hin entweicht und den Hohlraum durch­lüftet. Der technische Eingriff brachte eine bedeutende Verbesserung, trotzdem machen Tafeln an beiden Eingängen Spaziergänger darauf aufmerksam, daß das Gehen durch den verkehrsreichen Tunnel gesundheitsschädlich ist. Vom Schlammbad bis zum Sankt-Gellért-Platz (Szent Gellért tér) Die Wartenden an der Straßenbahnstationen am Gellért tér blicken unwillkürlich hinauf zum Gellértberg, wo gleich beim Aufstieg die neue Statue des heiligen Königs Stephan (ein Werk von Pál Kő) und ein monumentales Steinkreuz steht, welches vor kurzem seinen alten Platz von vor dem Zweiten Weltkrieg wieder eingenommen hat. ln Wirklichkeit zieht jedoch das Gewölbe des Eingangs der Sankt-lwans-Höhle unsere Blicke auf sich. Den Namen hatte sie im Mittelalter von jenem Eremiten Iwan erhalten, der der Sage nach die Kranken mit den war­men Quellen in der Nähe heilte. 40

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