N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)
Der türkische Reisende Evliya Tschelebi schrieb um 1660: „Unterjedem Palast ist ein Keller. Die Bewohner fliehen zur Zeit der Belagerung vor dem Kanonenfeuer unter die Erde." In der Burg gibt es „75 öffentliche Brunnen, 40 Hausbrunnen und 170 Kellerzisternen". Das jüdische Klagelied von der Belagerung Budas 1684-1686 erwähnt, daß ein Teil der Gänge der heutigen Táncsics Mihály utca jüdische Warenlager waren. Marsigli schreibt 1686 in seiner Arbeit über die türkischen Gebäude in Buda, daß sich in einigen Hohlräumen Eiskeller befanden. Mit dem Aussterben der Budaer Weinberge verloren die Höhlen in der Tiefe des Burgberges im 18—19. Jahrhundert ihre Bedeutung. Bei einigen zeugen noch Untermauerungen und Stützpfeiler aus der Barockzeit, daß sie in Benutzung waren, die meisten dienten damals jedoch nur noch als Ablagerungsort für Bauschutt und Müll. Die Brunnen wurden zwar noch genutzt, die Felsenkeller - die Türkenkeller - jedoch gerieten größtenteils in Vergessenheit. 1870 stieß man bei der Rekonstruktion der mittelalterlichen Liebfrauenkirche am Szentháromság tér auf zur Hälfte mit Schlamm gefüllte Felsenkeller. Wahr■ Höhlenbrunnen in der Onzágház utca 29