N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)

Höhle faßte. (Dies war die erste dokumentierte Höhlentaufe.) 1852 erwähnt auch Imre Palugyai in seiner Beschreibung die Höhle. 1878 berichtete die Zeitung Va­sárnapi Újsás (Sonntagszeitung), daß die unter dem Lindenberg gefundene, unbekannt geglaubte Aranka-Höhle (nach dem weiblichen Mitglied eines Tou­ristenvereins benannt) eigentlich seit langem bekannt und mit der Bätori-Höhle identisch sei. Der Geologe und Mineraloge, Professor József Szabó, beging die Höhle den Beschreibungen Tomolas folgend. 1878 beschrieb Tivadar Margó mehre­re in der Höhle vorkommende Fledermausarten, die zu den Besonderheiten der Budaer Fauna gehörten. 1911 ließ der Vorstand der Hauptstadt Budapest auf Initiative des Zugliget-Ver­eins die Höhle reinigen, verschloß den Eingang mit einem verzierten Eisengitter und baute in den Abstieg zum Eingangssaal Stufen. Bátoris Wirken wurde durch eine Gedenktafel und die Kopie des den Bibelschreibenden Bätori darstellen­den Gemäldes gewürdigt. Zwischen 1917—1919 beging der bekannte Höhlen­forscher Ottokar Kadic die Höhle und erfaßte sie kartographisch. Damals war ein wesentlich längerer Abschnitt bekannt als nach dem Zweiten Weltkrieg. Der zweite Ausbau der Höhle, diesmal für den Fremdenverkehr, erfolgte 1931 auf Grund der Pläne des Kunsthandwerkers Imre Havran. Der 1935 im Eingangssaal errichtete Marmoraltar betonte den devotionalen Charakter der Höhle. Die neusten Erforschungen der Höhle wurden 1961 von Ferenc Szitár und György Vajna angeregt. Die Mitglieder der BSE Höhlenforschergruppe unternahmen nicht nur Erschließungsforschungen - mit der Freilegung früherer verschütteter Gänge und der Erschließung neuer Abschnitte -, sondern erforschten auch die Geschichte der Höhle. Die Ergebnisse faßte György Vajna in dem 1973 erschiene­nen Band Die geheimnisvolle Bätori-Höhle zusammen. Mit der Erlaubnis der Direktion des Donau-Ipoly-Nationalparks kann man die Höhle heute besuchen: Durch eine niedrige Eisentüre gelangt man über eine vertikale Leiter in den größten Raum der Höhle, den 3-6 Meter breiten und 6—10 Meter langen Eingangs-Saal, der bis zu 8 Meter hoch ist. Der 1966 durch Sprengung geöffnete künstliche Eingang öffnet sich vom Fußbodenniveau an, heute ist er von der Außenwelt durch eine Eisentüre und einen Haufen Gesteins­schutt getrennt Der Pyramiden-Zweig - der zum tiefsten Punkt der Höhle führende Abschnitt — ist der an Formationen reichste Teil des Systems. Hier gibt es neben Erbsen­stein- und Karfiol-Gruppen verschiedenster Farben schneeweiße Gipskristall- Ensembles und Tropfsteine. Der Gang besteht aus zwei Kugelnischenreihen, die von einem engen, aufgefüllten Schlot abgeschlossen werden. Der schönste Teil der Höhle ist der Seen-Saal oder die Tränke, wo die Wände von einem schillernden 24

Next

/
Oldalképek
Tartalom