N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Buda - Unser Budapest (Budapest, 2002)
mit ihrer Hilfe wurde über den Ruinen am heutigen Flórián tér ein Schutzgebäude errichtet. 1930 fand man ein Kaltwasserbecken, welches als unterirdisches Museum im Keller des darüber stehenden Gebäudes vorgestellt wurde. 1962, beim Bau des Hauses in der Kórház utca Nr. 7, stieß man auf den östlichen Trakt des Bades, welcher so sichtbar gemacht wurde, indem man das neue siebenstöckige Haus auf Pfeiler baute. Bei der Errichtung der Abfahrt von der Árpád- brücke auf der Budaer Seite fügte sich dann das Bild zusammen: es stellte sich heraus, daß sich in der Tiefe unter dem Flórián tér das prachtvollste unter den bekannten 18 Bädern aus der Römerzeit auf dem Gebiet von Budapest verbirgt. Einst brachte die Wasserleitung auch warmes Wasser aus den Heilquellen der Bürgerstadt hierher, zur Heilung der Gebrechen der an das kalte Klima nicht gewöhnten Soldaten. In dem riesigen Badekomplex gab es neben den verschiedensten Becken, Schwitzräumen und Umkleidekabinen auch eine riesige Palaeitra, d. h. eine Halle. Alldies konnte unter der Szentendreer und Vörösvárer Straße, geschützt von Stahlbetonkonstruktionen, bewahrt werden. In der Gegend des Bades können Teile des Puzzles noch an zahlreichen anderen Orten betrachtet werden. Das Museum der Lagerstadt in der Pacsirtamező utca beherbergt einige Überreste eines Gasthofes aus dem 2. Jahrhunderts-, die Ruinen verstecken sich im unteren Teil eines Wohnhauses, können von der Straße aus durch eine durchsichtige Wand beschtigt werden. Nördlich von hier treffen wir in der Wohnsiedlung auf der anderen Seite der Abfahrt von der Árpádbrücke auf Erinnerungen des Soldatenlagers. Der Ruinengarten in der Vöröskereszt utca präsentiert uns die Baureste von zwei Kasernen aus dem 2. Jahrhundert und einer Halle, die zwei Jahrhunderte jünger ist. (Außerdem sehen wir hier auch die Ruinen eines tausend Jahre später errichteten Franziskanerklosters.) Einige Schritte weiter, in der Kórház utca, finden wir rekonstruierte Elemente des östlichen Tors des Lagers. An der südwestlichen Ecke des Flórián Kaufhauses können wir Teile der einstigen Offizierswohnhäuser betrachten. An die Siedlung außerhalb des Lagers erinnern die Ruinen der Herkules-Villa, die zum Teil im Souterrain der Schule in der Meggyfa utca verborgen sind. Außerdem wurden an der Bécsi út Ziegelbrennöfen von einst freigelegt, von denen einer bewahrt werden konnte. Den zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert in Gebrauch befindlichen Ofen wollte man ursprünglich im Keller des neugebauten Bürohauses Bécsi út Nr. 126— 128 im Rahmen einer kleinen Ausstellung zeigen, bisher wurden jedoch nur die Ruinen konserviert. Das Puzzle der Soldatenstadt hatte noch einige schöne Funde aufzuweisen, die jedoch die Interessenten niemals zu sehen bekamen, ln der Nachbarschaft der Thermae maiore& z. B. stand die 90 x 110 Meter große Princlpia, d. h. das '7