Szablyár Péter: Schritt für Schritt - Unser Budapest (Budapest, 2010)
seiner Verkleidung bietet es auch heute noch einen überwältigenden Anblick, sein durch bewegte Zeiten unversehrt gebliebenes Äußeres ist selbst eine Art Wunder. Es diente als Schauplatz zahlreicher Reklame- und Spielfilme, zuletzt dem preisgekrönten Film Köntör^alak (Umschweifen) von Zsombor Dyga. Auf dem nördlich des Großen Rings in Pest liegenden Gebiet, in der Neuen Leopoldstadt, wurde ebenfalls zwischen den zwei Weltkriegen anstelle der früheren Industrieanlagen ein riesiges Gebäudeensemble errichtet, mit Wohnungen, die den Ansprüchen des damaligen Bürgerstandes entsprachen. Die Bebauung erfolgte unter strengen Vorschriften. 1933 hatte der Hauptstädtische Kommunalrat den Grundstück- verteilungs- und Regulierungsplan für den heutigen Szent István park und seine Umgebung bewilligt, gleichzeitig auch die Fassaden-Gestaltung der Gebäude. ■935-36 wurde auf dem Gebiet der einstigen Parkettenfabrik nach Plänen des Architektenpaares Hofstátter-Domány auf dem Grundstück in der Pozsonyi út 38-42 das eleganteste Luxusmietshaus der Gegend errichtet. Die Wohnungen verfügten über zahlreiche Zimmer, Terrassen, Thermalwasserheizung, geräumige Treppenhäuser mit anspruchsvoller Verkleidung. Ursprünglich plante man auch ein großes Kino, was jedoch nicht verwirklicht wurde, stattdessen entstand im Erdgeschoß des Blocks das Kaffeehaus Dunapark. Das langezogen elliptische Treppenhaus und die elegante Treppe im Vorraum des Dunapark Hauses sind ein bleibendes architektonischers Werk, ähnlich dem von István Hámor (Hamburger) entworfenen Treppenhaus des nahegelegenen Mietshauses Nr. 53—55, welches ebenfalls in zahlreichen Reklame- und Kinofilmen der letzten Jahrzehnte vorkommt. Zum Magen führende Treppen — von der Zentralen Markthalle zum Lehel Markt Zur Zeit der Millenniums-Vorbereitungen betrug die Einwohnerzahl Budapests mehr als eine halbe Million und obwohl es 44 größere oder kleiner Märkte gab, entbehrte man mehr und mehr eine moderne große Markthalle. 1892 schrieb die Hauptstädtische Kommission für Volkswirtschaft und Lebensmittelversorgung einen Wettbewerb zur Planung und Ausführung einer Markthalle aus, welchen Samu Peez gewann. Seine Ars poetica - „schöne Gebäude müssen harmonisch und nützlich sein” - bewies er auch bei der Planung der Markthalle: Er schuf das heute schon zum Klassiker gewordene Beispiel der Stahlkonstruktions-Halle. 49