Szablyár Péter: Schritt für Schritt - Unser Budapest (Budapest, 2010)
Die Prunktreppen Budapests aus den verschiedenen Architekturperioden führen die Besucher der Gebäude jeweils in die entsprechende Stimmungswelt. Sie bieten ein ästhetisches Erlebnis, sind gleichzeitig jedoch auch Symbole der Macht, des Reichtums, der Zuverlässigkeit, des künstlerischen Niveaus (beim Parlament, beim Nationalmuseum, bei einer Bank, einem Bildergalerie, einem Stadtpalais). Das Ungarische Nationalmuseum ist das Denkmal des ungarischen Klassizismus. Nach der Gründung des Museums wurde das Haus mehrmals umgebaut und erhielt 1846 seine endgültige Form. Die Pläne des klassizistischen Gebäudes fertigte Mihály Pollack, der seit 1805 in Ungarn wirkte, nach den 1836 bewilligten Entwürfen an. Der Palatin Joseph, dem das Schicksal des Gebäudes sehr am Herzen lag, beauftragte Pietro Nobile, den Direktor der Wiener Akademie, damit, die Pläne zu überprüfen; dieser empfahl die Umänderung der Treppenfolge am Eingang sowie eine Erhöhung des Sockels. Den Anweisungen des Palatins nach "solle der Portikus und die davor befindlichen Treppen verbreitet und durch ihr nach vorne Bringen betont werden, und somit als wirklicher Eingang des Gebäudes dienen". Nobile empfahl die Seitenwand der Stufenreihe steiler zu planen, Pollack nahm dies jedoch nicht an, stimmte aber einer Erhöhung des Sockels zu. So wurde die Eingangstreppe 1844 fertig. (Das Hochwasser des Jahres 1838 hatte bedeutende Schäden angerichtet und einen Teil ■ Haupttreppenhaus des Ungarischen Nationalmuseums 26