N. Kósa Judit - Szablyár Péter: Das unterirdische Pest - Unser Budapest (Budapest, 2002)
Ein Walskelett zieht unter der Militärakademie ein Das unter dem Namen Ludowika bekannte Gebäudeensemble in der Josephstadt (Józsefváros) welches - wenn alles gut geht - Ende des Jahrzehnts zur Gänze das Zuhause des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums sein wird, wurde in der Reformzeit als Militärakademie gebaut. Zwar befand sich damals dieses Gebiet, der Garten der Barone Orczy, so weit außerhalb der Stadt, daß es kaum auf der Stadtkarte Platz hatte. 1839 öffnete die Akademie ihre Tore der Jugend, doch schon im Jahr davor leistete sie der Stadt gute Dienste-, die Schätze des Nationalmuseums wurden vor dem großen Pester Hochwasser hierher gerettet. Sogar eine Ausstellung wurde damit in der kargen Kaserne organisiert. Fast eineinhalb Jahrhunderte mußten vergehn, bis die einstige Militärakademie wieder zum Museum wurde. 1994 wurde der Beschluß gefaßt, das Naturwissenschaftliche Museum, welches seit seiner Entstehung im Gebäude des Nationalmuseums war, in dieses Gebäudeensemble umzusiedeln. Im Oktober 1996 wurde die erste Ausstellung eröffnet, und zwar in der einstigen Reitschule. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zogen mehrere Sammlungen in das Dachgeschoß des Hauptgebäudes ein bzw. ins Erdgeschoß, im Februar 2002 waren dann die neuen, unterirdischen Räume des Museums fertig. ■ Die „Rotunde", am halben Weg zwischen der Reitschule und dem Hauptgebäude der Ludowika 24