Szegő Dóra - Szegő György: Synagogen - Unser Budapest (Budapest, 2004)

daher dem Verbot der Götzenanbetung. (JHVH bleibt unsichtbar und nicht dar­stellbar.) Die ungarische jüdische orientalisierende Architektur und der sich nach dem Orient orientierende „ungarische Architekturstil" — den später Ödön Lechner und seine Schule, darunter zahlreiche jüdische Architekten voll entfalteten - waren parallele und zusammenklingende kulturelle Richtungen. Drei Architekten wurden zur Teilnahme am Preisausschreiben für den Bau des Dohány „Tempels” eingeladen: József Hild, Frigyes Feszi (später Entwerfer der Redoute) und seine beiden Partner, sowie der Wiener Architekt Ludwig Förster. Der klassizistische Entwurf József Hilds unterschied sich von den beiden anderen. Er beabsichtigte die Synagoge an das Ende des assymetrischen Grundstücks zu bauen, an die Straßenfront. Der gemeinsame Plan von Frigyes Feszi, Károly Gerster und Lajos Frey - wie auch derjenige von Ludwig Förster - stellte die Hauptfassade der Synagoge hinten in das Grundstück, auf beiden Plänen befan­den sich an zwei Seiten hufeisenförmige Gebäudeflügel mit einem Platz davor. József Hild erhielt den Auftrag, die Fassade Feszls hätte er in seinen Plan inte­grieren sollen. Ludwig Försters Plan wurde abgelehnt. Sie akzeptierten den über­arbeiteten Entwurf Hilds, entschieden sich dann aber doch für Försters Plan. So wurde die Synagoge zum Träger einer zeitgenössischen Neuerung in Ungarn: sie ■ Die Synagoge in der Dohány utca auf dem Stich von Ludwig Rohbock. 1859 27

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