Szegő Dóra - Szegő György: Synagogen - Unser Budapest (Budapest, 2004)

■ Bogen und Daviditem auf dem Fresko der Synagoge in der Táncsics Mihály utca 26. Synagogenpaar in der Budaer Burg Einige Jahre nachdem Ludwig der Große die Buaer Juden zum zweiten Mal ver­trieben hatte, durften sie wieder zurückkehren und der König bestättigte die wichtigsten Punkte des Freibriefes aus dem 13. Jahrhundert. Damals entstand in der Budaer Burg das zweite Judenviertel, am nördlichen Ende, neben der Magna Curia Regis in der heutigen Táncsics Mihály utca. Die beiden Synagogen des Viertels entdeckte die Archeologin Melinda H. Papp während der Ausgra­bungen im Jahre i960, freigelegt wurden sie von László Zolnay und seinen Mitarbeitern. Unter dem Gebäude Táncsics Mihály utca 26 stieß man während der Umbauten auf die Reste der als älter geltenden Synagoge. Auf dem einge­mauerten Toreingang mit gotischen Pfeilern wurden hebräische Aufschriften in roter Farbe und Bilder gefunden. Das eine Secco zeigt einen nach oben gerich­teten Bogen, das andere den Stern Davids. Die von Sándor Scheiber - dem bedeutendsten ungarischen Judaisten nach dem Zweiten Weltkrieg - entziffer­ten Aufschriften sind Zitate aus der Bibel. Der Text im Zusammenhang mit dem Bogen ist das Gebet Hannas aus dem 1. Buch Samuel: „Der Urahnen Pfeil zer­bricht und die Schwachen erstarken wieder." Der Text des Davidsterns auf dem Wandbild ist ein priesterlicher Segen aus dem 4. Buch Mose: „Der Herr segne dich, und bewahre dich." Die Juden des Mittelalters benützten den Davidstern 11

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