Boros Géza: Statuenpark - Unser Budapest (Budapest, 2002)
Marschall Woroschilow, dem sowjetischen Präsidenten des Allierten Kontroll- ausschusses in Ungarn. Die Planung und Ausführung des Werkes erfolgte unter sowjetischer Aufsicht, das Postament entwarfen sowjetische Architekten. Geld spielte bei den Sowjets keine Rolle, da die Ausgaben vom ungarischen Staat getragen wurden. 1947 war die vierzig Meter hohe Komposition fertig, auf deren Spitze sich der Genius der Freiheit, eine Frauengestalt mit Palmenzweig, erhob. Darunter stand der sowjetische Soldat mit der Siegerfahne in der Hand Wache, zu beiden Seiten des Postaments hingegen befanden sich Reliefs, welche den Neuaufbau verewigten. Auf der Rückseite des Sockels waren die Namen der während der Belagerung von Budapest gefallenen sowjetischen Soldaten in kyrillischen Buchstaben eingemeißelt. Das altarartige Ensemble wurde zu beiden Seiten durch akademisch-neobarocke Nebenfiguren ergänzt, welche den Kampf des Guten gegen das Böse sowie den Fortschritt symbolisierten. Daß diese Komposition so hoch oben auf dem Gellértberg plaziert wurde, war ebenfalls symbolisch-, damit wurde die Unterwerfung der Hauptstadt, ja des ganzen Landes ausgedrückt. Die Soldatengestalt mit Maschinenpistole, welche unterhalb der Hauptfigur auf einem separaten Postament stand, sollte die Stärke der befreienden Sowjetmacht, die Selbstsicherheit des Siegers verkörpern. Die Gestalt des ■ Tamás Szentjóby: Das Projekt Statue der Seele der Freiheit, '993 <9