Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)

Ihre Majestät Mari Jászai Gyula Krúdy hatte die große tragische Schauspielerin, die größte ungarische Medea, Antigone aller Zeiten so genannt. Der sehnlichste Wunsch Mari Jászais hatte sich 1867 erfüllt: Sie durfte in Buda, im Horvath-Garten auftreten — vorläufig natürlich erst als „Choristin". Nach vielen Schwierigkeiten und Ungemach war sie hierher gelangt: Vor Kur­zem war sie noch mit einem Wanderartisten-Paar durch Böhmen gezogen, als „fußlose Frau", ein anderes Mal als „Wundertier", oder Marketenderin - da war sie noch nicht 18 Jahre alt. 1868 war sie unter Vertrag in Klausenburg, 1872 spielte sie schon Lady Macbeth in Pest, im von Ede Paulay geleiteten Nationaltheater (im alten Ge­bäude Ecke Múzeum körút und Rákóczi út). Am 1. Dezember 1879 spielte sie die Mirigy bei der Premiere des Stückes Csongor und Tünde, 1883 die Eva in der Erstaufführung der Tragödie de,5 Menschen, es foltgen Sappho, Medea, Elektra. Mit keiner anderen Rolle identifiezierte sie sich so, wie mit letzterer. „Ich bin Elektra — schrieb sie. Für mich existiert nur dieser eine Mensch... sie hat mich in sich aufgesogen, und je mehr sie mich fasziniert, desto mehr quält sie mich." ■ Elektra im Alltag 65

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