Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)
Leutnant Maria Die Heldin der Operette Jenő Huszkas, Maria Lebstück, die romantische Heldin mit abenteuerlichem Leben, Oberleutnant des Freiheitskrieges, wurde in Zagreb geboren und wuchs in Wien, im Hause ihres Onkels Jelacic, einem österreichischen Offizier hohen Ranges auf. ln Wien schloß sie sich der Revolution an, gleich am 13. März 1848, nahm mit Jurastudenten an den Barrikadenkämpfen teil, wurde auch verwundet. Aus der Stadt flüchtend nützte sie, nun wieder umgezogen, ihre Weiblichkeit geschickt aus: Mit Hilfe eines galanten „Finanzwachmanns" gelangte sie nach Győr (Raab). Hier verschaffte sie sich eine Uniform und wurde Mitglied der deutschen Legion. Von diesen war sie jedoch enttäuscht, fand sie nicht mutig genug. In ihren Erinnerungen lesen wir: „Es ist mein fester Entschluß für die Freiheit zu kämpfen." Deshalb trat sie bei den Tiroler Jägern ein und wurde, wegen ihres mutigen Verhaltens in der Schlacht bei Besztercebánya vom 17. Januar 1849, zum „Oberjäger” avancieert. Sie deckten die Truppen Görgeys, welche nach Eperjes, bzw. Kaschau vorstießen. Über den Branyiskoer Übergang schreibt sie als Augenzeuge - und Teilnehmerin — folgende gefühlvolle Zeilen-, „Dort oben donnerten die Kanonen, die Reiter legten ganze Reihen um, was in ihren Truppen große Verwirrung verursachte. Die Gefallenen stürzten auf die dahinter Kommenden, viele wurden von den herunterrollenden Felsbrocken zerquetscht. Die Österreicher warfen Baumstämme auf die heranstürmenden Honvedsol- daten." Sie erinnert sich auch an eine Kleinigkeit: Bei dem vor dem General vorbeiziehenden Defilee, „mußte ich über eine unwichtige Sache lachen (sie war erst 19 Jahre alt), der General bestrafte mich mit achtstündigem Arrest”. (Damit sie am Abend an der Tanzunterhaltung teilnehmen konnte, veran- laßten ihre Offiziersgenossen ihre Enthebung.) In der Schlacht von Kápolna „verdiente sie sich die goldene Degenquaste" - Dembinszky ernannte sie noch dort am Schlachtfeld zum Leutnant. Der ihre Verwundung behandelnde Stabsarzt Lumnitzer deckte ihr wahres Geschlecht auf. Trotzdem kämpfte sie weiter. In der Schlacht von Hatvan kämpfte sie im 9. Geschwader der Miklós-Husaren, lieferte dann 23 Wagen Munition nach Komárom. Bei der Befreiung der Burg Buda aus den Händen der Österreicher war sie schon Batteriekommandant. Zur Tanzfeier nach dem Sieg erschien sie in Frauenkleidern, was dann fast zu ihrem Verhängnis wurde: Man 45