Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)

1833 wurde das Bild von einer riesigen Statue Christophs abgelöst. Doktor Bir- ly hatte sie „als Schmuck der Ecke des Hauses" bestellt. Ihr Erschaffer war Mi­hály Bauer, der Bildhauer der Attika-Skulpturen des einstigen Pester Rathauses. Die Zeitschrift Honművész schrieb: „Unsere Stadt hat ziemlich wenige Stein­standbilder auf öffentlichen Plätzen vorzuzeigen, es ist deshalb nicht unan­genehm, daß ein so riesiges Werk eben an der Fassade der meistbegangenen Straße steht, wenn es auch nicht italienischen Ursprungs ist." Das „riesige Kunstwerk" vom anatomischen Standpunkt ein perfekter Män- nerak, ist eine 4 Klafter und 1 Fuß hohe Rundplastik, „der Kopf Christophs reicht bis zum 2. Stock" - schrieb der begeisterte Bericht. Das Aufstellen war ein gro­ßes Ereignis: „Die davor versammelte Menge starrte gebannt". Bei der Ent­hüllung erschienen sogar die Notabilitäten von Pest und Buda. 1843 wurde auch der Platz nach der Statue benannt. „Jener kleine Markt, der in der Váci utca entsteht, wo die Kis-hid und die Hajó utca sich kreuzen, wird von nun an nach dem Großen Christoph den Namen Kristóf tér tragen” - schrieb die Zeitung Regélő Pesti Divatlap. 1909 wurde das Haus des Doktor Birly abgetragen. Den Großen Christoph brachte man, in drei Teile zersägt, in den einen Hof des Rathauses. An seine Stelle kam ein Relief, doch im Laufe der Zeit ging auch dieses, ebenso wie die Statue zugrunde. Das alte Bild, die bemalte Holztafel, existiert noch und be­findet sich heute im Kisceller Museums. Das „Faktotum der Nation” Kálmán Mikszáth versah mit diesem treffenden Attribut András Fáy, der während seines arbeitsreichen Lebens wie ein Renaissance-Polihistor auf den verschiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens im Interesse seines Landes tätig war. 1822 ließ er sich in Pest nieder und schloß sich dem Kreis um Mihály Vitkovics an, in dessen Haus in der heutigen Veres Pálné utca die Literatur­größen seiner Ziet aus und ein gingen-. Berzsenyi, Döbrentei, Kölcsey, Vörös­marty, außerdem Károly Kisfaludy, in dessen 1821 erscheinenden Aurora auch András Fáy, der Stuhlrichter des Komitats Pest, publizierte. Sein Name war in diesen Kreisen nicht unbekannt. 1807 erschienen seine Schriften unter dem Namen Bukett, 1818 dann als Frisches Bukett. Sein ers­tes Buch windmete er Kazinczy, als seinem Vorbild. Die bekannten Zeilen seines 30

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