Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)
■ „Jeder fieintiühUge Patriot mahnt an den Herrn." (Döbrentei an litván Ferenczy) Erschaffung dieser Standbilder bedeutete im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, zu der damals in Ungarn sich entfaltenden Reformzeit, eine wirklich nützliche, patriotische Tat. Der Literatur- und Kunstförderer und Spracher- neuerer Ferenc Kazinczy hatte ihm ein konkretes Programm vorgeschrieben: ....ich mochte gerne, daß du die Büsten unserer berühmteren Persönlichkeiten erschaffst" - schrieb er begeisterst. Sie kannten sich persönlich noch gar nicht, doch Ferenczy war schon sein Ruf vorausgeeilt und Kazinczy war glücklich, daß es in diesem Land irgendwann auch einen Bildhauer geben wird. So sollte aus der geplanten Portraitreihe auch ein Gedenksaal, ein Pantheon entstehen. Sein erstes bleibendes Werk war jedoch nicht das Portrait einer zeitgenössischen Berühmtheit, sondern die bekannte Statue der Schäferin (zu sehen in der ständigen Ausstellung der Ungarischen Nationalgalerie), welche Ferenczy, Dank eines Kunststipendiums des Palatins, in Rom zwischen 1820 und 22 unter dem Einfluß seines großen Vorbildes Antonio Canova im Studio von Thorvaldsen schuf. Sein Geschmack und sein Können entfalteten sich während des 27