Szatmári Gizella: Zeichen der Erinnerung - Unser Budapest (Budapest, 2005)

römischen Aufenthaltes: Er erwarb eine bedeutende Sammlung von Renaissance-Kleinplastiken, welche sich heute im Museum der Bildenden Künste in Budapest befindet. Darunter befindet sich auch der bekannte Kleine Reiter von Leonardo.

Das klassisch-romantische Werk Der Anhang der Schönen Kün&te wurde in einem der unteren Räume der Budaer Königlichen Burg ausgestellt. Diesem folgten zahlreiche noch zu Hause modellierte Portraits-. Kazinczy, András Fáy, József Brunszvik, Ferenc Kölcsey, Sándor Rudnay und andere. Die Gipsmodelle kamen Dank einer der Nachkommen des Künstlers in das Museum seiner Geburtsstadt Rimaszombat.

1840 wurde eine Gesellschaft „in Sache der heimatlichen Bildhauerei" gegründet, welche Ferenczy beauftragte, für das aufzustellende Denkmal des Königs Matthias einen Entwurf anzufertigen: Das monumentale öffentliche Denkmal sollte das Symbol des ersehnten nationalen Seins werden. Diese Aufgabe überstieg jedoch seine Kräfte und obwohl das im November 1840 auf dem Pester Jahrmarkt ausgestellte Statuenmuster Beifall fand, kam die riesige Geldsumme - hunderttausend Gulden - trotz landesweiter Sammlung nicht zusammen. 1843 versuchte er in der in Buda aufgestellten Gießerei die riesigen Reliefs, welche einen Teil des Denkmals darstellten, zu gießen, doch auch der Gedanke, das Denkmal aufzustellen verklang, der „öffentlichen Teilnahmslosigkeit" wegen. Die unseligen, oft unfreundlichen Debatten bezüglich des Matthias-Denkmals verärgerten ihn, 1846 verkaufte er sein Budaer Haus, vernichtete zahlreiche seiner Arbeiten und zog sich endgültig nach Rimaszombat zurück.

Wäre er auch als Bildhauer eine solche Persönlichkeit gewesen, wie er konstruktiv denkender Patriot innerhalb der von der Kunst gesetzten Grenzen war —dann hätte die ungarische Bildhauerei sich vielleicht anders entwickelt. Thorvaldsen, sein einstiger Meister, hätte ihn gerne in Rom behalten, er jedoch — eine Berufung verspürend — kehrte heim und verstarb schließlich, nach ruhmreichen und hoffnungsvollen Anfängen, enttäuscht in allem und jedem, im Jahre 1856.

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