Faurest, Kristin: Zehn Budapester Plätze - Unser Budapest (Budapest, 2010)
■ Cine Postkarte zeigt den Fő tér vor hundert Jahren. Unten rechts in der Ccke: „Cin Jude aus Buda schickt Grüße" eine Kirche errichtet. Die Pfeiler sind heute noch am Fő tér Nr. i und Nr. 6 zu sehen. Den Dokumenten nach soll diese Kirche neben die im u. Jahrhundert während der Tatarenzüge zerstörte Sankt Peters-Kirche gebaut worden sein. Das ebenfalls von Elisabeth errichtete Klarissenkloster wurde etwas später, 1350 fertig. Zu jener Zeit und weit bis ins Ende des 16. Jahrhunderts war Óbuda (Altofen) eine Landwirtschafts- und Handels-Gemeinde ohne den Rang einer Stadt. Der Großteil der Einwohner (zu gewissen Zeiten 38%) war in der Landwirtschaft und im Handel, einschließlich Weinbau tätig. Großen Schaden erlitt sie im 16. Jahrhundert unter der türkischen Besatzung: Die Klöster wurden verlassen und erst 1686, als die Türken verjagt wurden, begann die Gemeinde wieder mit dem Aufbau. Seit 1659 befand sich Óbuda im Besitz der Familie Zichy, die nach Ende der Türkenherrschaft deutsche Siedler in die entvölkerte Gegend brachte, ln der Umgebung des heutigen Fő tér befand sich das neue Zentrum des Grundbesitzes. Schließlich verbreitete sich in Óbuda seit Beginn des 18. Jahrhunderts die Seidenspinnerei, ebenso Indigofabriken, Zieglereien und Bootswerften. Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts erfolgte eine nennenswerte Zuwanderung. Daten aus dem Jahre 1732 sprechen von 1562 Bewohnern, darunter 1208 Katholiken, 186 Reformierte und 168 Juden. Nördlich des Platzes stand seit 1738 das '7