Tóth Vilmos: Grabmalkunst - Unser Budapest (Budapest, 2006)

Der Kerepeser Friedhof zur Zeit der Wende vom 19.—20. Jahrhundert Am Kerepeser Friedhof hatte bis Ende des 19. Jahrhunderts der Einfluß der emotional betonten lateinischen, vor allem italienischen Bestattungskultur zugenommen, in erster Linie durch die Mode der Neorenaissance und des Neobarock. Die wichtigste Änderung nach 1880 bestand in der zunehmenden Verbreitung der figuralen Grabmäler. Bis zu dieser Zeit dominierte die Archi­tektur in der Grabmalkunst, von nun an die Plastik. Die Bedeutung der archi­tektonischen Elemente nahm ab, da sich ihre Rolle eher auf die Sicherung der Monumentalität beschränkt hatte. Als symbolisch für die Wendung kann die Ausschreibung für das Grabmal des Adolf Huszár betrachtet werden, welche Gyula Donáth gewann: Seine 1889 eingeweihte Moira-Gestalt wurde zur ersten bedeutenden selbständigen Grabstatue des Kerepeser Friedhofs (K 34/1). Neu war dabei der pathetische Ton, sowie die Verbindung antiker und christlicher Symbolik, das Bedeutendste aber die Sensualität, die auch heute noch wirksame Ausdruckskraft. Den anderen bedeutenden Vertreter der frühen ganzgestaltigen Grabskulpturen finden wir auf dem Grab des Miklós Izsó (K 34/1) — wenn auch von Izsó selbst auf hauptstädtischen ■ Gyula Donath: Grabmal Adolf Hunan 21

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