Radek Tünde - Szilágyi-Kósa Anikó (szerk.): Wandel durch Migration - A Veszprém Megyei Levéltár kiadványai 39. (Veszprém, 2016)

1. Landschafts- und Gemeinschaftswandel als Folge von Migration - S. Lackovits, Emőke: „Von den eifrigen Gläubigen von Deutschbarnag zu Ehren Gottes errichtet“ - Sakrale Orte ungarndeutscher Gemeinschaften und ihre frei stehenden Denkmäler im Plattenseeoberland

S. Lackovits, Emőke: Sakrale Orte ungamdeutscher Gemeinschaften 69 Über die Künstler der Kreuze und der Statuen stehen uns keine vollzähli­gen Daten zur Verfügung. Ihre Anfertigung hängt sicherlich mit der Tätigkeit der lokalen oder der in der Umgebung arbeitenden Steinmetze bzw. mit dem Zustandekommen der Steinmetzzünfte zusammen. Im Komitat Veszprém wirk­ten zwischen 1510 und 1872 69 verschiedene Zünfte (Dax et al. 1985: 87ff.). Die Steinmetze waren Mitglieder von Zünften für drei bis vier Berufe. Aus den Forschungen von Hála (1983: 5 lf.) wissen wir, dass diese Meister und Werk­stätten die Auftraggeber in einem Umfeld von 40-60 km versorgten. In unserer Region arbeiteten Steinmetzwerkstätten in Papa/Pápa, Wesprim/Veszprém, Keszthely, Schimeg/Sümeg, Rezi, Várvölgy (Zsid), Balatonalmádi, die ihre Um­gebung mit Steinmetzarbeiten versahen. Manche von ihnen spezialisierten sich auf die Produktion von Kreuzen oder Statuen (Hála 1983: 49, 51 ff.). Für die Pflege der Kreuze und Statuen waren die Stifter oder ihre Famili­enmitglieder, Nachkommen, eventuell eine fromme Frau aus dem Dorf verant­wortlich. Es kam auch vor, dass jemand durch ein Gelöbnis diese Aufgabe übernahm. Zur Pflege gehörte auch, die unmittelbare Umgebung in Ordnung zu halten, das Denkmal von Zeit zu Zeit mit Blumen zu dekorieren. Das Denkmal selbst wurde regelmäßig geweißt, gestrichen, repariert. Heute, wo die sakralen Denkmäler off verfallen, kann diese frühere Praxis der Instandhaltung als Vor­bild betrachtet werden. In Dörfern, wo weder die Stifter noch ihre Nachkom­men leben oder vor Ort wohnen, gab es immer Personen, meistens verwitwete Frauen, die aus Gelöbnis diese sakralen Denkmäler in Ordnung hielten und jedes Jahr Blumen um sie herum pflanzten. Solche Frauen lebten noch vor 10 Jahren auch in Ponak/Bamag, zwei Witwen haben für alle frei stehenden sakra­len Denkmäler Sorge getragen. Gleichzeitig dient Ponak/Bamag als Beispiel dafür, dass ein vom Verfall bedrohtes Denkmal mit festem Willen und der Kraft der Gemeinschaft zu retten ist (vgl. mit CD: Foto-Nr. 029, 030).

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