Internationales Kulturhistorisches Symposion Mogersdorf 2007 in Kőszeg 3. bis 6. Juli 2007 (Szombathely, 2014)

Hans Hahnenkamp: Eliten der Wirtschaft im Burgenland zwischen den beiden Weltkriegen

wurde zunächst Sekretär des Grafen Witzleben in Várpalota in Ungarn. Durch seine Frau kam er nach Stegersbach, wo er 1925 eine Großhandelsfirma für Le­bensmittel gründete und im Laufe der folgenden Jahre den Geschäftsbereich auf Bau-, Brenn- und Treibstoffe erweiterte. 1928 erwarb er eine Lastfuhrwerkskonzes­sion und gründete auch eine Ziegelei. Als 1936 im Zuge des ständestaatlichen Um­baues der bisherigen Interessenvertretungen der Wirtschaft eine „Burgenländische Kaufmannschaft” gegründet wurde, übernahm er als „Ältester der Kaufmann­schaft” deren Leitung. Er wurde in die Burgenländische Wirtschaftskammer be­rufen, wobei er Obmann der Bezirksleitung Güssing wurde. Im Feber 1938 wurde er Vizepräsident der Kammer, ein Amt, das er nach etwas mehr als einem Monat, im März 1938, wieder verlor. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wiedererrichtung der Burgenländi­schen Wirtschaftskammer im Jahre 1946 wurde er wieder Kammerrat der Sektion Handel und 1947 Vorsitzender der Fachvertreter des Außenhandels. 1950 wurde er wieder Vizepräsident der Kammer und übernahm den Vorsitz der Fachvertre­tung des Mineralölhandels. Von 1955 bis 1956 bekleidete er das Amt des Sektions­obmannes für den Handel. Röhrich starb am 24. Oktober 1961 in Stegersbach.34 Interessenvertretung Dkfm. Dr. Otto Rauhofer (5. Dezember 1902 in Sarajewo - 30. April 1955 in Frankenmarkt/OÖ) Die Rauhofer entstammen einer Handwerkerfamilie aus Mattersburg, sein Vater, der spätere Landeshauptmann Josef Rauhofer, war aber Beamter geworden und zur Zeit der Geburt des Sohnes Gerichtsadjunkt in Sarajewo, wo Rauhofer auch die Volksschule besuchte. Dann kam er ans Benediktiner-Gymnasium nach Odenburg und studierte ab 1920 an der Hochschule für Welthandel in Wien (Dkfm. 1925) und schließlich Rechtwissenschaften an der Universität in Graz (Dr. jur. 1927). 1928 bekam er eine Anstellung bei der Burgenländischen Handels­kammer (damals noch mit dem Sitz in Wien) und wurde bald als Rechtsberater eine unentbehrliche Stütze der burgenländischen Wirtschafts treibenden, wobei er ständig Sprechtage an verschiedene Orten des Burgenlandes hielt und so zum intimsten Kenner der wirtschaftlichen Probleme des Landes wurde. 1929 wurde er zum Aufsichtsrat der Eisenstädter Elektrizitäts AG, Überlandwerke, gewählt. 1937 wurde ihm der Titel „Kammersekretär” verliehen, im Februar 1938 wurde er zum Kammeramtsdirektor der Burgenländischen Handelskammer bestellt, eine Funktion, die wegen des bald eintretenden Anschlusses an das Deutsche Reich nur wenige Wochen Bestand hatte. Als die Handelskammer im Juni 1938 aufgelöst wurde, kam Rauhofer zur Industrie- und Handelskammer Niederdonau, bis er 1943 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen wurde. Schon wenige Monate später wurde der ausgezeichnete Wirtschaftsfachmann zur Gauwirtschaftskammer 107

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