Héjjas Pál - Horváth M. Ferenc: Régi képeslapok - Old postcards - Alte Ansichtskarten, 1896 - 1950 - Váci Történelmi Tár 2. (Vác, 2001)
Város a Duna partján - történeti áttekintés
Vác, diese „seit alten Zeiten berühmte Stadt" an der Donau, liegt am linken Ufer des Flusses, ungefähr vierzig Kilometer von Budapest, wo die Donau nach einer scharfen Kurve nach Süden weiterfließt. Zwei Landschaften treffen hier aufeinander: die Berge, Hügel des Cserhát und die ungarische Tiefebene. Dass Menschen sich im Paleolitikum hier angesiedelt hätten, bezeugen keine archäologischen Befunde, aber in der Gegend, in Kosd, Verőce, und dem Fluss Eipel (Ipoly) entlang fand man Spuren von ihrem Hiersein. Aus der Mittelsteinzeit (Mesolithikum, 8000-5000 v. Chr.) aber kennen wir schon Befunde, die bezeugen, dass Menschen sich auf dem Gebiet und in der Gegend von Vác angesiedelt hatten. Der Mensch der Kultur der Jungsteinzeit (Neolithikum, 5000-2500 v. Chr.) bebaute bereits Felder, hielt Tiere. An der nördlichen Grenze der Stadt stieß man auf Bruchstücke vom, mit Linien geschmücktem Geschirr. Während der Kupfer- und Bronzezeit (2500-1900, bzw. 1900-800 v. Chr.) lebten Menschengemeinschaften ebenfalls im Norden der Stadt. Mit dieser Zeit ist eine befestigte Siedlung auf dem Hügel am Donauufer, dem sog. Heidenburg (Pogányvár), der Fährenhafen-Insel gegenüber, verknüpft. Hier fand man eine Amphora, geschmückt mit einem Rinderkopf, die wahrscheinlich beim Darbringen von Opfern verwendet wurde. Ein Teil des Hauses der Kelten sowie 55 Verbrennungsgräber aus der Eisenzeit (800-100 v. Chr.) wurden entdeckt, und kam ein Silbergeldbefund mit 36 Stücken zum Vorschein. Der vier Jahrhunderte dauernden Selbständigkeit der Kelten in Transdanubien setzten die Römer ein Ende. Im 1. Jahrhundert n. Chr. lag die Grenze des Römischen Reichs an der Donau. Der Fluss war die natürliche Grenze zwischen der Provinz Pannónia, die im Jahre 8 n. Chr. organisiert wurde, und dem Land der Barbaren, dem Barbaricum. Vác lag auf dem Gebiet dieses Letzteren. Zahlreiche archäologische Befunde der Gegend zeugen von den Handelskontakten zwischen den Einwohnern der zwei Gebiete. Zu dieser Zeit besiedelten die sarmatischen Jazygen den Nördlichen Teil des Donau-TheißZwischenstromlandes, und spielten Jahrhunderte lang eine wichtige Rolle in diesem Gebiet. Die Römer legten großen Wert auf den Schutz der Grenze des Reiches, des „Limes". Das mächtige Grabensystem war ein Teil des Verteidigungsnetzes, das unter römischer Führung nach 322 ausgebaut wurde, und das die später hier ansiedelnden Ungarn den Graben von Csörsz nannten. Den Endpunkt des mittleren Teiles dieser Grenzwall wurde im Gebiet von Vác wahrscheinlich genauso ausgebaut, wie überall dem Limes entlang: gegenüber der Festung am rechten Donauufer stand auf der Seite gegenüber eine andere Festung und ein Hafen. Die Reste dieser Grenzwall gegenüber der Siebenkapelle (Hétkápolna), südlich vom Wirtshaus zur Hölle (Pokolcsárda) sind unter dem Namen Flohburg (Bolhavár) bekannt. Nördlich von hier in Verőce, sowie südlich in Dunakeszi befinden sich Spuren von ähnlich verstärkten Lagerorten. Eine Begräbnisstätte der Quaden, des ersten germanischen Volksstamms, der im Karpat-Becken angesiedelt EINE STADT AM UFER DER DONAU Historischer Uberblick war, wurde südlich von der Stadt, am Ufer des Gombás-Bachs entdeckt. Der Strom der Völkerwanderung trieb auch die Quaden weiter, und die sich an ihrer Stelle ansiedelnden Awaren und Slawen lebten Jahrhunderte lang im Gebiet von Vác. Zahlreiche Befunde berichten über ihre Siedlungen, Begräbnisstätten. Höchstwahrscheinlich stammt sogar die Benennung der Stadt von den Slawen - sie bedeutet Unterkunft, Siedlung -, und kommt von dem Eigennamen Vaclav. Ab dem 10. Jahrhundert nahmen die landnehmenden Ungarn die Umgebung der Stadt in Besitz, lebten aber noch einzwei Jahrhunderte lang mit den Slawen zusammen. Die Umstände der Landnahme sind uns nicht bekannt, da keine geschriebene Quelle, nicht einmal die Gesta des Anonymus, über die hiesigen Ereignisse berichtet. Von den archäologischen Denkmälern über diese Zeit ist der an der Siebenkapelle entdeckte Friedhof aus dem 10-11. Jahrhundert, der frühen Zeit der Arpaden, am bekanntesten. Wer aber hier beerdigt wurden, ob Slawen oder Ungarn, konnte nicht geklärt werden. Doch nach größter Wahrscheinlichkeit soll das dazu gehörende Dorf die ursprüngliche Siedlung von Vác gewesen sein. Einmaliger archäologischer Befund ist auch das zweischneidige, gerade Schwert des Karolinger-Typs aus dem 10. Jahrhundert, das auf dem Weinberg von Csörög gefunden wurde. Das „Schwert von Csörög" konnte durch die Vermittlung der Wikinger hierher gelangen, und vor allem die zur Mittelschicht der landnehmenden Ungarn gehörenden Krieger benutzten so eins. Die Tausend Jahre alte Vergangenheit der Stadt ist mit dem Bistum eng verbunden. Zum ersten Mal wurde die Stadt Vác im Jahrbuch der Stadt Iburg im Niedersachsen (Annales Yburgenses) bei den Ereignissen des Jahres 1074 erwähnt. Im Zusammenhang mit dem, seinen Schwager, den König Salomon unterstützenden Feldzug des deutschen Kaisers, Henrik des IV. wird die Burg von Vác, „Wazenburg" erwähnt. Trotz dieser Benennung handelte es sich nicht unbedingt um eine Burg, sondern einen befestigten Stadtkern, der sich auf dem Gebiet der heutigen Franziskanerkirche und -kloster befand. Das Dorf um die Siebenkapelle - dazu gehörte auch die Kapelle des Hl. Peters - soll entvölkert wurden, als das Zentrum der Diözese von Vác, der Bischofsburg ausgebaut wurde, und die Leute, die in der Nähe wohnten, siedelten sich am Fuße der Burg an, da sie hier Schutz und Lebensunterhalt fanden.