Héjjas Pál - Horváth M. Ferenc: Régi képeslapok - Old postcards - Alte Ansichtskarten, 1896 - 1950 - Váci Történelmi Tár 2. (Vác, 2001)

Város a Duna partján - történeti áttekintés

Teufel versteckt -, sie können unzählige Überraschungen bereiten: die eiserne Schranke des Donauufers, die gezierten Straßenlaternen, die bunten Aufschriften auf den Fassaden und Seitenwänden der Häuser gemalt, die Fahrzeuge und natürlich die spazierenden Menschen. Die Bilder halten je einen Augenblick fest, trotzdem, wenn man die Aufnahmen über dasselbe Thema der verschiedenen Epochen neben einander legt, kann man das Vergehen der Zeit ertappen. Mit Hilfe dieser Ansichtskarten können wir die Werte unserer Stadt gemessen werden, die man vor 50-100 Jahren wert fand, aller Welt zu zeigen. Wir müssen gleich hinzufügen, natürlich nicht alles, denn einerseits erlaubte der Umfang des Bandes die vollständige Darstellung nicht, andererseits wurden über viele Gebäude, Stadtteile keine Ansichtskarten gemacht, oder sie blieben nicht erhalten. Trotzdem kann die Nachwelt die Änderungen nachvollziehen, die im Gesicht der Stadt in den letzten Jahrhunderten vorgefallen sind. Und wenn man das alte mit dem heutigen vergleicht, kann man gleich auf die Fragen antworten, die sich unvermeidlich stellen: Waren diese für die Stadt günstig, nützlich, oder leidete sie in den vergangenen Jahrzehnten? Mal findet man die Stadt ganz bezaubernd, mal ein wenig verwahrlost. Das ist offensichtlich nicht auf das ausgezeichnete Auge, die geschickten Hände der Fotografen oder Zeichner, auf die Verzerrung der Optik zurückzuführen. Manchmal muss man leider feststellen, dass nicht nur die Zeit, sondern damit auch einige Straßen, Gebäude, Gärten, Terrassen der Gasthäuser und deren Ambiente für immer vergangen sind. Wenn man in diesem Ansichtskartenbuch blättert, scheint es, als ob man heute in unseren Vorstellungen durch die Straßen, Plätzen unserer Stadt laufen würde. In vielen Fällen veränderten sich die Gebäude kaum, nur ihre Umgebung. Gerade diese Unveränderlichkeit ist einer der attraktivsten Werte der Stadt. Wie das Leben innerhalb der Stadtmauern war, ist fast kaum zu ergreifen. Oberflächlich betrachtet, spürt man auf den Bildern die Ambienten der „glücklichen Friedenszeiten,,, die sich nach 1867 herausgebildet hatte und fast ein halbes Jahrhundert gedauert hatte: das Pathos des tausendjähriges Landes Ungarn, das erhebende Gefühl des Millenniums, die mächtigen Fabriken, die eine wirtschaftliche Kraft zeigen, die Firmenaufschriften, die Sicherheit und Zuverlässigkeit ahnen lassen, die Villen, die von dem Wohlergehen und Reichtum des Einzelnen zeugen sowie den zufriedenen Gastwirt vor seinem Kaffeehaus. Es war kein Zufall, dass im ganzen Land im Jahre des Millenniums die ersten Ansichtskarten erschienen sind, und zeigten Ungarn als ein reiches, erfolgreiches Land. Obwohl das auch eine Epoche mit vielen Spannungen war, als man von der immer schneller werdenden Zeit sprach, und als viele im Alltag aufgerieben wurden. Den im Wirtschaftsleben herrschenden Geist des Wettbewerbs, das schnelle Reichwerden, gleichzeitig aber auch die Epoche, die die Möglichkeit des Bankrotts, des Konkurs in sich trägt, kann man auf dem Wechsel der Firmenaufschriften verfolgen. Die technischen Errungenschaften brachen zu dieser Zeit ins Leben der Familien ein: im Jahre 1885 legte man die ersten Telefonkabel, die Maschinen verbreiteten sich auf jedem Gebiet des Lebens, man hörte Grammophon, Radio und immer mehr Leute fuhren mit Automobil. Wohin das alles führen wird, wussten die Leute damals genauso wenig, wie wir heute von der Zukunft nichts sicheres wissen. Vielleicht deswegen spürte man die Anregung vor 100 Jahren die Vision der Zukunft auch auf Ansichtskarten zu zeigen, da man täglich das explosions­artige Tempo der material-technischen Entwicklung erfuhr. Auf den Bildern ist aber keine Spur von der Wirklichkeit der Alltage, dem drohenden Weltkrieg und dem darauf folgenden Trianon-Schock. Nur die idyllische Momentaufnahme über den Kreis der Kriegsgeschädigten, die zum Kriegs­krankenhaus und später zur Schule für Kriegsgeschädigten umgewandelte Fabrik und die zum Waisenhaus umgebaute Villa zeigen vorsichtig, dass in der Welt, im Land etwas geschehen ist. Aus diesen Bildern erfährt man kaum, dass diese Stadt als eine der staubigsten Siedlungen im Land gekannt war. In vielen Straßen floss stinkendes Abwasser, die Stadt hatte nur ein Krankenhaus mit 22 Betten, und die Mehrheit der Menschen wohnte in ungesunden, nassen Wohnungen. Die Stadt konnte sich von den Folgen der zerstörenden Reblaus kaum erholen, als Hunderte von Menschen, die ihren Lebensunterhalt verloren und gezwungen waren ein neues Leben zu führen, täglich in die örtlichen Fabriken und in die Hauptstadt zur Arbeit gingen. Die Bilder zeigen aber auch die charakteristischen Momente der Urbanisierung und der Modernisierung nicht. Dass in der Stadt am Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Ausbau der Kanalisation begonnen wurde, im Jahre 1905 die erste Glühbirne erleuchtete und am Ende der 20-er Jahren das Wasserleitungssystem fertig wurde. Auf den Bildern, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gemacht wurden, erscheinen noch oft in die Kamera starrende Menschen, die Träger der mal abgetragenen, mal modischen Kleider: die auf der Donau-Promenade in eleganten Kleidern spazierenden Damen mit besonderen Hutmodellen auf dem Kopf, die Fiaker, die Gastwirte mit Schürze, die Herren im Frack mit Zylinder, Parapluie, die Ruderer im engen, gestrichenen Hemd die Muskel angespannt haltend und die Schüler im Uniform. Sie sind alle charakterist­ische Figuren einer ausgeglichenen bürgerlichen Welt - man spürt nur wer in der Stadt lebte und wie. Auf den Bildern, die zwischen den zwei Weltkriegen gemacht wurden, bekommt man immer noch eine geordnete Welt zu sehen, doch es gibt weniger Farbbilder unter ihnen - das ist vielleicht auch eine Abbildung der Zeit. Auf diesen sind kaum Menschen auf den Straßen und Plätzen zu sehen. Der Grund dafür könnte auch sein, dass die Erscheinung eines Fotografen auf der Straße keine Sensation mehr war, es war etwas gewöhnliches, gehörte zum Alltag. Das Erscheinen der Postkarten ist auf Tag genau zu bestimmen - der 1. Oktober 1869. Mit den Ansichtskarten ist es aber nicht mehr so. Die Experten diskutieren schon seit langem darüber, wann die erste erschienen ist, und dass sie sich in der nächsten Zukunft einigen werden, ist nicht zu erwarten. Man kann aber mit Sicherheit sagen, dass man bereits Anfang, Mitte der 1870-er Jahre Postkarten benutzte, deren

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