Héjjas Pál - Horváth M. Ferenc: Régi képeslapok - Old postcards - Alte Ansichtskarten, 1896 - 1950 - Váci Történelmi Tár 2. (Vác, 2001)

Város a Duna partján - történeti áttekintés

eine Seite mit Bildern geschmückt wurde, solange die andere Seite für die Adresse freigehalten war. Die ersten Herausgeber von Ansichtskarten waren die Deutschen, Österreicher, Franzosen, Engländer. In diesen Ländern erschienen in den 1880­er Jahren in immer größerer Zahl und Auswahl die verschie­densten Grußkarten, auf denen meistens Städtebilder und Landschaftsbilder waren. In den 1890-er Jahren erschienen auch die ersten ungarischen Städtebilder, aber vorerst noch bei den ausländischen, in erster Linie österreichischen und deutschen Herausgebern. Als Anfang des Verlegens von ungarischen Ansichtskarten betrachtet man die Serie bestehend aus 32 Stücken, die anlässlich der Millenniumsausstellung (1896) hergestellt wurden, und auf denen historische Ereignisse, Städte- und Landschaftsbilder zu sehen sind. Nach 1896 veränderte sich das Gebiet der Herausgabe von Ansichtskarten explosionsartig. Innerhalb von 2-3 Jahren wurde über jede bedeutendere Siedlung eine Ansichtskarte gemacht, später dann auch über die ganz kleinen Dörfer. Die Zeit um die Jahrhundertwende war eine Epoche in der Geschichte der Herausgabe von Ansichtskarten, die sich später nie mehr wiederholte. Eine Reihe von Ausstellungen wurde organisiert, viele fingen an, Ansichtskarten zu sammeln, riesengroße Sammlungen entstanden zu dieser Zeit. Die Karten zeugten zu dieser Zeit von gutem Geschmack, guter Qualität, sie waren geistreich gestaltet. Bis 1904 besetzte die eine Seite der Ansichtskarten ausschließlich die Adresse, dahin durfte nichts anderes kommen. Deshalb konnte man die Grußworte nur auf die Seite mit dem Bild schreiben, was aber nach sich zog, dass man die schönen Bilder vollgeschrieben und entstellt hatte. Um das zu lösen, genehmigte man im Jahre 1904 international, die Seite, die bislang nur zur Adresse genutzt war, in zwei Teile zu teilen, von nun an durfte man so auch auf diese Seite Bemerkungen schreiben. Der Praxis in Ungarn entsprechend wurde mit der Herausgabe von Ansichtskarten in Vác auch in den letzten Jahren der 1890-er Jahre begonnen, und an der Jahrhundert­wende gab es bereits mehrere Konkurrenzverleger. Uber Vác gaben natürlich nicht nur die hiesigen Verleger Ansichtskarten heraus, sondern auch die größeren Verleger im Lande. Mit dem Verlegen von Ansichtskarten, sowie mit dem Fotografieren und dem Schaffen von Kunstwerken beschäftigten sich mehrere, es gehört sich also, dass wir aufzählen, wessen Bilder in unserem Band zu finden sind. Von den Fotografen, die in Vác lebten und arbeiteten war wahrscheinlich Rezső Erdősi (Győr, 1838-Vác, 1897), der sich in Vác ansiedelte. Er stammt aus einer, sich mit Eisenhandel beschäftigenden Familie aus Győr, sein Vater hieß Rezső Holtzbauer, sein Künstlername ist Erdőssy. 1860 heiratete er Emília Holczer aus Vác, und wurde wahrscheinlich ihretwegen Bürger von Vác, obwohl er auch in Pest ein Atelier hatte. Seither beschäftigte er sich - neben seinem Beruf in der Stadt als Exekutor - mit Fotografieren. Er hatte sein Atelier im Institut der Taubstummen, in der Csillag (heute Kossuth) Straße und in der Budapester Hauptstraße. Die Nachwelt kann nur bedauern, dass von seinem schönen Plan, ein Album über seine Zeitgenossen und die bedeutendsten Gebäude der Stadt herauszugeben, keine Spur geblieben ist. Vidor (Kossitzky) Kassai (Gyála, 1840-Vác, 1928), Schauspieler, der als Rentner in Vác lebte, malte und fotografierte auch. Ferenc Regetzky bekam oder erneuerte 1902 seine Gewerbegenehmigung als Fotograf, obwohl er bereits ab 1894 seinem im Gebäude der Sparkasse am Hauptplatz eröffneten Atelier Werbung machte, mit dem er West-Europäisches Niveau vertreten wollte. Dezső Báskay (Bp., 1875- Vác, 1946) zog 1901 nach Vác, und heiratete hier Irma Kálmán. 1908 bekam er seine Gewerbege­nehmigung als Fotograf, er hatte ein Atelier in der Széchenyi­straße, im Gebäude der Industriebank in der Csáky-Károly­Straße 16, dann war sein Atelier sowie auch seine Wohnung in der Gyarmati (heute Balassagyarmati) Straße 5. (Das Gebäude der Industriebank diente übrigens vielen Genera­tionen von Fotografen als Atelier.) Ab 1938 beschäftigte er sich auch mit dem Handel von Fotoartikeln. Lajos Hlatky übte sein Gewerbe als Fotograf in der Stadt zwischen 1913 und 1940 aus. Er hatte seine Wohnung, sein „Fotografisches und Fotover­größerungsatelier" in der Budapesterhauptstraße 22. Márton Bán (1884-1968) Piaristenlehrer, war der Wächter im örtlichen Museum, seine Fotografien wurden publiziert und erschienen auch auf Ansichtskarten, aber wegen der schlechten Druck­technologie oft in ungenießbarer Form. Unter den Fotografen, die nicht in Vác lebten, soll als erster Károly Divald (Selmecbánya, 1830-Bp., 1897) erwähnt werden, der als Apotheker, später als Fotograf arbeitete. In Eperjes, später in Budapest gründete er ein Institut für Photo­type, wo man Fotos im Flachdruckverfahren vervielfältigte. In erster Linie machte er Städtebilder, einen Teil davon ver­öffentlichte er in Alben. Die aufgrund seiner Fotografien hergestellten Ansichtskarten gehören heutzutage zu den meistgesuchten und wertvollsten. Mór Erdélyi (Érsekújvár, 1866-Bp., 1934), ausgezeichneter Fotograf seiner Zeit in Buda­pest, machte Aufnahmen über Sport, Landschaften und Städte, Reportagen und Genrebilder. Außerdem noch: János Barasits (Bp.), Arno Hajos (Bp.), György Klösz (Bp.), J. Knöpfmacher (Bp.), György Monostory (Bp.), Sáray (Bp.). Auf den Ansichtskarten sieht man auch Kunstwerke, die sowohl von Künstlern aus Vác als auch von denen, die nicht aus Vác kommen, gemacht wurden. Das Bild von dem Maler und Illustrator Tivadar Dörre (Nemespécsely, 1858-Bp., 1932) über Vác erschien in der Reihe Die Österreichisch­Ungarische Monarchie in Wort und Bild. Dezső Fabry (Jászfényszaru, 1893) besuchte eine Schule für Kunstgewerbe, und diente zwischen 1920-1926 als Oberleutnant in der Infanterie von Vác, später im Radfahrerbataillon. Er malte mehrere Gemälde und Zeichnungen über Vác. Gyula Háry (Zalaegerszeg, 1864-Bp., 1946), Maler, Illustrator und Kunstgewerbler, der mit Mihály Bauer, dem Begründer von Deákvár, dieselbe Schule für Zeichnung besuchte, und Bauer heiratete Piroska, die Schwester von Háry. Das Bild von dem Bildhauer Sándor Kapás (Vác, 1868), das sowohl auf Ansichtskarten als auch in diesem Band erschien, trägt den Titel Die Ansicht von Vác von dem Weinberg in Papvölgy

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