Göncz László - Nagy Zoltán: Őrségi végeken (Lendva, 1998)
Göncz László: Am Rande des Landes, in Őrség
das Schreiben und das Lesen zuerst in Ungarisch aneignen sollen, also wo Ungarisch als erste Sprache (Muttersprache) fungiert. Die Bewohner der Siedlungen in dem ungarischen Őrség und die der abgetrennten Dörfer sind durch enge Fäden der Verwandtschaft, der Sitten und der Lebensweise miteinander verbunden. Aber Jahrzehnte lang wurden die natürlichen Verbindungen innerhalb der Region künstlich unterbrochen (die Zeit des Eisernen Vorhanges, die Zeit ohne Grenzübergänge, usw.), die schwerwiegende Folgen hatten. Die Dörfer auf beiden Seiten der slowenisch-ungarischen Grenze entfremdeten sich voneinander (diese Tatsache hat sich auch auf die bedeutendere Einschmelzung des Ungarntums ausgewirkt), es hat in großem Maße das Bewußtsein vermindert, daß sie zusammengehörten, daß sie Teile der gleichen Region seien und erst in den 80er Jahren begannen sich wieder unmittelbare freundschaftliche und gemeinschaftliche Kontakte zu etablieren. Kultur, Unterrichtwesen, Religion, Verein- und Sporttätigkeit Nach den historischen Quellen, von denen noch viel geredet wird, soll der reformierte Pastor, János Kardos, kirchlicher Schriftsteller und Volksdichter in der nach der Feuerbrunst von 1839 wiederaufgebauten evangelischen Kirche tätig gewesen sein, und ist sein Grab auf dem Friedhof von Hodos zu finden . In den Dörfern von Őrség werden die Traditionen, die Sitten in jeder Form bewahrt, aber die Bürger der drei Dörfer bekundeten auch an anderen Laiengattungen Interesse. In Domonkosfa verfügt die Laienschauspielkunst über reiche Traditionen, schon nach dem ersten Weltkrieg hat die Jugend des Dorfes mehrere Schauspiele einstudiert. Nach den 50er Jahren wurden viele schöne Theaterstücke von den Domonkosfalviern auf die Bühne gebracht. Ab der 80er Jahre ist diese Tätigkeit etwas zurückgegangen, was sowohl von dem Fehlen der Schule als auch vom Fehlen Jugendlicher beeinflußt wurde. Die Bürger von Hodos und die in seinem kulturellen Einzugsgebiet von Kapornak haben auch begeistert Theater gespielt. Zwischen den beiden Weltkriegen gab es schon ei-59