Szemészet, 1993 (130. évfolyam, 1-4. szám)
1993-03-01 / 1. szám
12 Szemészet, 130 (1993) Die Stimulation erfolgte durch Einzelblitze in einem Reizabstand von 60 sec., die Beleuchtungsstärke 1,05 J/Blitz. Registrierung des ERG und Ausmessung Das ERG wurde über einen Zeitraum von 200 ms abgeleitet und mit den Registrier- und Schreibgerät des Varioscripten 443 aufgezeichnet. Es wurden jeweils 5 ERG in einem Abstand von 60 sec. von den einzelnen Behandlungstagen beider Augen abgeleitet. Die Ausmessung der Amplituden erfolgte nach der Methode von STRAUB, indem die Amplitude von der isoelektrischen Linie aus gemessen wurde. Hieraus erfolgte die Berechnung des Mittelwertes der a- und b-Wellen-Amplituden. Zur Registrierung kam das skotopische ERG, da die Kaninchenretina vorzugsweise Stäbchen besitzt. Die Dunkeladaptation betrug 30 Minuten vor den Versuchen. Die Behandlung ging die Ableitung des physiologischen skotopischen ERG voraus. Nach statistischer Aufarbeitung der Amplitudenhöhen der aund b-Wellen des physiologisch skotopischen Kaninchen- ERG wurden der Mittelwert, die korrigierte Varianz, die Standardabweichung, die Maximal- und minimalwerte ermittelt: Anzahl der Augen a-Wellen Amplitude pV n=90 b-Wellen Amplitude pV n=90 Mittelwert 64,708 127,042 korrigierte Varianz 81,217 140,544 Standardabweichung 9,012 11,855 Maximum 85,00 100,000 Minimum 45,00 155,000 Nach Lawill [4] beträgt bei seinen Untersuchungen die Standardabweichung der a-Wellen-Amplitude 9,2 pW und bei derb- Wellen-Amplitude 13,4 pV nach Ableitung des ERG von 114 Kaninchenaugen an unterschiedlichen Tagen. Die Behandlung der Netzhaut mit Kälte, Laserstrahlen und Diathermie erfolgte in einem vormarkierten Areal (5,0x12,5 mm), ca. 4 mm hinter dem Limbus beginnend. Dieses Areal liegt unterhalb der Area centralis. Auf dieser Fläche wurden unter ophthalmologischer Sicht 10 Kryoherde (Herd an Herd) mit dem OKG 3 (MLW Prüfgeräte Medingen) bei einer Sondenspitze von 2,5 mm gesetzt. Die Einwirkungszeit betrug 2 Sekunden, die Arbeitstemperatur an der Applikatorspitze - 70 °C. Die Diathermiekoagulation erfolgte mit Hilfe des Elektrokoagulators Secorex-Spezial (Laboratorium Heilig, Magdeburg). Es kam eine Stromstärke von 30mA zur Anwendung; die Einwirkungszeit betrug je nach Skleradicke 1-2 Sekunden. Insgesamt wurden 24 Herde bei einer Sondenspitze von 1,5 mm (Herd an Herd) gesetzt. Die Laserkoagulation erfolgte mit einem Argon-Laser (Carl Zeiss Jena). 60 Herde (Herd an Herd) mit einem Brennfleckdurchmesser von 500 /Xm wurden gesetzt bei einer Strahlungsenergie von 80-90 mJ und 0,1 Sekunden Bestrahlungszeit. In jeder Versuchsgruppe wurden 15 Tiere (30 Augen) behandelt. Die Ableitung erfolgte dann aml.,4.,7., 14. und 28. Tag postoperativ. Gleichzeitig erfolgte die histologische Aufarbeitung des Materials. Nachdem das Tier ad exitum kam, erfolgte die Perfusion mit 2,5% Gluteraldehyd (500 ml) in 0,1 molarem Natriumphosphatpuffer. Anschließend erfolgten die Enukleation und das Einlegen des Bulbus in 4% Glutaraldehyd für 1 Stunde. Danach Auswaschen mit Pufferlösung 24 Stunden, Präparation der Netzhaut im behandelten Areal. Nachfixieren mit 1% Osmiumtetroxid. Entwässern in aufsteigender Acetonreihe und Einbringen in Durcupan ACH (Fluka AG, Buchs SG/ Schweiz). Ultradünnschnitte 700 A wurden mit dem LKB-Ultrotom der Firma LKB/Stockholm gewonnen. Die Kontrastierung erfolgte mit Uranylacetat und Bleizitrat. Die elektronenmikroskopischen Bilder wurden mit dem Elektronenmikroskop BS 540 der Firma Tesla in Rostock und mit dem Hitschi-Hu-10 Elektronenmikroskop in Budapest gewonnen. Die Aufbereitung des Materials unterlag den Mitarbeitern des Elektronenmikroskopischen Zentrums der Universität Rostock und den Mitarbeitern der Elektronenmikroskopischen Abteilung an der I. Universitäts-Augenklinik Budapest. Die statistische Absicherung der gewonnenen Daten geschah mit Hilfe des Testes nach Welch. Ergebnisse Die Abbildungen 1. und 2. geben den Verlauf der Mittelwerte der Amplituden der a- und b-Welle der Kaninchenretina vor Behandlung und nach thermischer Schädigung durch unterschiedliche Koagulationsverfahren im Zeitablauf von 28 Tagen wieder. /jV Abb. 1. Graphische Darstellung der Mittelwerte der Amplituden der a-Welle der Kaninchenretina vor und nach thermischer Schädigung im Zeitablauf von 28 Tagen I Kryokoagulation II Diathermiekoagulation III Laserkoagulation Bei allen Koagulationsverfahren kommt es am 1. postoperativen Tag zu einem Abfall des Potentials der a-Welle. Es besteht ein signifikanter Unterschied (a 1%) nach dem T-Test zwischen der Kryokoagulation und der Laser- und Diathermiekoagulation. Am geringsten ist der Abfall der a-Wellen-Amplitude bei der Kryokoagulation um 43,3 /xV=67% im Vergleich zur Laserkoagulation (um 49,5 pV=77%) und Diathermiekoagulation (um 51,3 |U.V=81,0%). Am 4. postoperativen Tag kommt es bei allen Behandlungsmethoden zum allmählichen Anstieg, der bei der Kryokoagulation (14,9%) ausgeprägter ist als bei der Laser- (6,5%) und Diathermiekoagulation (4,2%). Auch hier besteht ein signifikanter Unterschied auf dem 1%und 5%-Niveau im Vergleich der einzelnen Behandlungsmethoden untereinander.