Századok – 1948

Mérei Gyula: A magyar céhrendszer 1848 előtt 60

A M AO Y AE CÉHKENDSZER 1848 ELŐTT 93 nicht zu mengen, sie hätten es bloe mit der Zunft zu t-hun, zu was übrigens das Namens-Verzeichnies der Wanderbücher dienen sollte, sie könnten schon diese Hundsfuterei, kein ehrlicher Geselle lässt seinen Namen mehr einschreiben, reisst das Verzeichniss weg u. d. g. loh sah mich genöthigt', um keine weiteren Ex­cesse zu veranlassen, von der Herberge zu entfernen, die fernere Vertheilung der Wanderbücher dem Herbergsvater zu überlassen, H[err]en Stadthauptmann v. Eichholz aber hievon Meldung zu er­statten. Den folgenden Tag. als den 25t[en] Feb [mar] Morgens Acht Uhr erhielt ich aus Händen des H[err]en Bürgermeis­ters eine, unter seinem und des H[err]en Stadthauptmann Namen gefertigte, mit dem Magfistraltual Sigill versehene Be­kanntmachung, um selbe denen Gesellen zu wiederholtenmalen zu publiciren. und für den Fall, als sie sich der Ordnung fügten, und der guten Meinung gehör geben, ihnen selbe gegen Revers zu ihrer Beruhigung bis zur höheren Ent­scheidung ihres Gesuches zu überge­ben. Olmgeachtet ich alle Beredsamkeit und Vorstellungskraft aufbotli. denen Verblendeten diese für sie sowohl höchst gnädig, als günstige Zusicherung zu er­örtern; so blieb die Mehrzahl dennoch bei ihrer früheren Forderung und be­stand derauf, es müsse in einer ihnen genügenden Zusicherung ausdrücklich bei der alten Ordnung in jeder Hinsicht bleiben, ohne sich an die Allerhöchsten Normalien zu kehren, umso mehr, da nach ihrer Meinung, ihre Rechte älter, als die letzten Vorschriften hinsicht­lich der Zünfte und Innungen Seyen. — Vergebens war die Ermahnung, die gute Meinung des löbl[ichen] Mag[ist]rats nicht zu verkennen, zur Ordnung zu­rückzukehren, und nicht durch Hal­stöhrigkeit strengere Massregeln her­beizuführen, wodurch ihre Sache ge­wiss verschlimmert, und spätere Reue folgen würde. — Umsonst, so wie früher schrie die Mehrzahl, wenn man uns nicht giebt, was wir wollen, bleibt es beim Fortreisen, überhaupt, müssten uns die Meister unsern Schaden ersetzen, den wir durch vier Tage Versäumniss erlitten, auch uns mehr Bezahlung für unsere Arbeit, als früher geben, es ist also am Besten, wir reisen alle fort — alle fort — keine Unterhandlungen mehr, alle Wanderbücher lösen und fortreisen, wir können leichter ohne der Pe'Sther Stadt, als die Meister ohne Uns seyen, sie sollen ebenfalls Sehade leiden so wie wir, hinaus! hinaus! Vivat die alte Ord­nung oder Forirreisen — u. d. g. Unver­richteter Sache musste ich mich zunr vierten Mahle von der Herberge entfer­nen, wovon ich dem löbl. M;:g[i'st]rat pflichtschuldige Meldung erstattete. Nachdem während der Zeit die übel­gesinnten das gewaltthätige Abholen der bessergesinnten und noch hie und da bei ihren Meistern arbeitenden Ge­sellen, und deren Misshandlung nach bereits vorhergegangener Untersuchung wie früher fortsezten, erhielt ich um 10. Uhr V[or] Mitlag zur Verhütung der­gleichen Ëxcesse den Auftrag, mit 40. Trabanten zu Fuss und 4. Mann zu Pferd die Theresienstadt, allwo die meisten Schumacher Meister wohnen, und die Zusanrmongerotteten ihr Unwesen trie­ben, zu patrouilliren, in Betrettungsfalle aber die herumirrenden Horden der Ge­sellen zu arretiren. Mittlerweile sammelten sich die Ge­sellen in und vor der Herberge in so grosser Anzahl, dass mehr als 500. bei­sammen vom neugierigen Publikum und Pöbel die Gasse bereits gesperrt war, wovon die nötige Meldung an dem löblfichen] Mag[i«t]rat gelangen Hess. Um halb ein Uhr N[achJ Mittag ward ich von Patrouillen Ritt auf das Rath­haus berufen, und erhielt durch H[errjen Sladthaiuptmann v[on] Eichholz zur Herstellung der Ordnung den gemessenen Befehl, nämlich mit oberwähnten 40. Mann Trabanten und den 4. Berittenen vor die Schumacher Herberge zu rük­ken, dem Herbergsvater vor allem die fernere Varabfolgnng der Wanderbücher zu untersagen jenen Gesellen hingegen, welche bereits ihre Wanderbücher gelösst hatten, zu bedeuten, binnen 24. Stunden die Stadt zu verlassen; übrigens d'ie Ge­sellen noch einmal zur Ordnung und zum augenblicklichen Auseinandergehen zu vermahnen, in Nichtbefolgungsfalle aber selbe mit aller Schonung zu zer­streuen, und so vielleicht (?) möglich zu arrétiren. — Demzufolge ich die Pat­rouillen einzog, die Trabanten Mann­schaft im Gerichthause der Theresien­stadt aufstellte, «elber den strengsten Befehl für den Fall eines unumgängli­chen Einschreitens ertheilte, von ihren Waffen nur den nöthigsten, von denen Bajonetten aber unter der strengsten Strafe keinen Gebrauch zu machen, und so sezte ich mich nach vorhergangenen Aviso des löblfichen! к. k. Militaire, nämlich e:ner Compagnie von löblichen] Inf [antieriej Reg[imen]'te Mazzuchelly, welche für den 'schlimmsten Fall in der Simonyische Kaserne in Bereitschaft stund, nach ein Uhr in Bewegung, mar­schirte meinem Auftrag gemäss vor die Herberge, publicirte dem Herbergsvater sowohl, als üueh denen Gesellen den er­wähnt erhaltenen Befohl in der sichern Hoffnung eines guten Erfolg« auch ver­säumte ich nicht das in grosser Anzahl versammelte Publikum aufmerksam zu machen, sich nicht mit denen Sehunia cher-Gesellen zu vermengen, um für den Fall des Einschreitens, nicht mit selben in das Gedränge zu kommen. Jedoch er­folglos blieb auch dieser gütliche Ver­such. die Gesellen mehr, als 500 an der Zahl hoben ihre Stöcke auf, und schrieen wir wollen unsere Wanderbücher, fürch­ten uns nicht vor denen Stieglitzen (Tra­banten) u. d. g. auch fiel hie und da ein Stein und Kothwurf, welche Freichheit mich überzeugte, dass hier alle Nach­giebigkeit am unrechten Orte versehwen­det sey. — Ich liées also die Trabanten Mannschaft aufsehwenken und damit sich die Schumacher Gesellen, welche vor der Herberge auf der Gasse auf einen Haufen standen nicht mit dem übrigen Publicum vermengen konnten, selbe in dem Hof der Herberge drängen, und so viele möglich gefangen nehmen, selbe 91. Köpfe stark, nachdem sich die An-

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