Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)

3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf

Fibeltyp kommt in der Säntana de Mureş- Cerneahov-Kultur149 vor, die meisten Exemplare wurden am westli­chen Areal der Przeworsk-Kultur entdeckt. Dieses Areal hält man für Ursprungszone mit Verbreitung nach Süden150. Diese Fibeln bilden die bedeutendste Serie von solchen Entdeckungen innerhalb der Dobrodzien- Gruppe. Diese Fibeln sind aus Eisen oder Bronze151. Ähnliche Fibeln wurden in den benachbarten geografis­chen Regionen in Siebenbürgen bei Rugăneşti152 oder bei Fântânele- Rât153 entdeckt. Auf der Theiß-Linie ka­men Exemplare aus Eisen bei Tiszadob und Tápé- Malajdok154 vor. Dieser Fibeltyp ist in der Karpaten-Zone, sehr verbreitet, in dem Gebiet der Nordkarpaten kamen sie bei Liptovská Teplá und Nizna Myslä vor und wurden aus Bronze155 gefertigt. Die bei Lazuri- Râtul lui Bela entdeckten Schlüssel haben Anker-Form. Dieser Gegenstand-Typ kommt in dakischer Sachkultur vor, aber sie existieren im ganzen mittler-europäischen Raum auch in der Epoche der Völkerwanderung156. Sie gehören zum, von Kokowski bestimmten Typ D. Dieser Typ ist im Barbaricum im ganzen mittleren Europa sehr verbreitet und er kam in einer kleineren Anzahl innerhalb der Maslomşcz- Gruppe oder im Gebiet der Säntana de Mureş- Cerneahov-Kultur vor. Auch die chronologische Position ist nicht klar bestimmbar, aber es geben einige Merkmale aufgrund welcher sie in die Spätrömerzeit und erste Epoche der Völkerwanderung datiert wurden157. Dieser Schlüsseltyp kommt in der Provinz Pannónia in ger­inger Zahl vor und war für diese Zone nicht charakteristisch158. Obwohl die Schlüssel von Lazuri- Râtul lui Bela zu demselben Typ gehören, sind sie sehr verschieden. Der eiserne Schlüssel ist 23 cm lang, mit Anker am Ende, der 6,5 cm (Abb. 30. 4) beträgt. Analogien zu dieser kann man im Obertheiß-Becken, bei Iza159, Sebastovce- Barca160, bei Nizna Mysl’, in gedrehter t161 Variante finden. Ähnliche Schlüssel kamen auf dem Gebiet der Nordkarpaten, bei Liptovsky Ján oder Vysny Kubin162 oder in Siebenbürgen, bei Bratei163 vor. Der Bronzeschlüssel ist kleiner, mit einer Länge von 8, 2 cm, mit einer Öffnung beim Anker von 3 cm (Abb. 30. 6). Die eiserne Sichel ist 37 cm lang, das Sensenblatt beträgt 2,2 cm, mit einem 10,7 cm langen Stiel für Befestigung. Sie gehört dem Typ Hl Hennig, der sowohl vom chronologischen, als auch vom geografischen Gesichtspunkt her sehr verbreitet ist164. *** Östlich von der Linie der Ortschaften Agriş- Noroieni- Botiz- Odoreu- Berindan, die militärischen Land­karten zeigen eine ausbreitete, bewaldete Sumpfzone.165 Zwischen dieser Sumpfzone und den Hügeln kontu­­riert sich eine geografische Einheit, die von dem breitem Tal des Baches Racta markiert ist, mit hohen Ter-149 Marinescu - Gaiu 1989,139, Fußnote 27. 150 Szydlowski 1979, 27- 29. 151 Szydlowski 1977, 117. 152 Horedt 1982, 124, Abb. 50. 1. 153 Marinescu - Gaiu 1989,130, Abb. 4. A. 1. 154 Istvánovits 1992, 92, Abb. 3. 155 Pieta 1999, 184, Abb. 11. 4; 187, Abb. 13. 13. 156 Capelle 1994,16-17. 157 Kokowski 1997a, 25-27. 158 Gáspár 1986, Taff. CCXXI- CCXXIII. 159 Kotigorosko 1980, 243, Abb. 7. 18. 160 Lamiová- Schmiedlová 1969,440, Abb. 22, 9. 161 BéreS - Lamiová- Schmiedlová - Olexa 1991,181, Tab. III. 3. 162 Pieta 2002, 68, Abb. 3. 10, 17. 163 Bârzu 1973, 58, PI. XXII,7. 164 Hennig 1987, 87. 165 http://archivportal.arcanum.hu/maps/html/katfelm2b_google.html. 63

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