Gindele, Robert: Die Entwicklung der kaiserzeitlichen Siedlungen im Barbaricum im nordwestlichen Gebiet Rumäniens (Satu Mare, 2010)

3. Die Mikrozone Ecedea Sumpf

tengruben an den kurzen Seiten und eine Grube mit gebrannten Wänden. In diesem Fall können wir sehr deutlich behaupten, dass die Siedlung vom Zoll aus einer einzigen Haushalt bestand, zusammengestellt von einem in den Boden eingetieften Haus und eine Grube mit gebrannten Wänden. Für die Analyse der Forschungen können wir vorwiegend auf die Keramikformen basieren. Aufgrund der Analogien des archäologischen Materials kann man die Mikrozone vorwiegend an die sarmatische Sachkul­­tur des Karpatenbeckens knüpfen. Da die systematischen Forschungen fehlen, ist es schwer die Chronologie der Entdeckungen festzustellen, wir können aber behaupten, dass die Befunde vor allem in die zweite Hälfte des 4.- und erste Hälfte des 4. Jahrhunderts zurückdatiert werden konnten. Diese Prädominanz kann implizit einen Bevölkerungsanstieg dieser Periode andeuten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass in der Römerzeit, im Norden dieser Mikrozone, in der Zone der Ortschaft Urziceni „die Grenze” oder die Begegnungszone der sarmatischen, germanischen beziehungsweise dakisch­­en Sachkulturen lag. Wir können im Einzelnen die geografische Entwicklung dieser Begegnungszone wegen Mangel an chronologischen Anhaltspunkten nicht studieren. Man kann diese Grenze besser für die erste Epoche der Völkerwanderungen zuordnen. Die in den Boden eingetieften Häuser mit je drei Pfostengruben an den kurzen Seiten und die rechteckige Grube mit gebrannten Wänden, die in Urziceni- Vamă entdeckt wurde, ist für die germanische und dakische Kulturumgebung nördlich gelegen von der studierten Mikrozone charakteristisch. Obwohl das entdeckte Keramikmaterial sehr ärmlich ist, können wir behaupten, dass die rauhe Keramik vorwiegend ist. Die Datierung erfolgte dank einem doppelseitigen Kamm, datierbar auf den Zeitraum vom Anfang des 4. Jahrhunderts bis Ende 6. Jahrhundert. 3.6. Die Mikrozone des Mittleren Iers (Tiream, Ianculeşti, Vezendiu, Portiţa, Irina, Dindeşti, Andrid, Pişcolt, Văşad, Galoşpetru, Tarcea, Cheşereu, Cherechiu, Târguşor, Adoni, Otomani, Sălacea, Pir, Piru Nou, Sărvăzel, Chişău, Becheni, Săuca, Sudurău, Hotoan) Die Mikrozone des Mittleren Iers unterscheidet sich von derjenigen des Oberen Iers durch das Reliefform und die Wohnbedingungen der Antike. Im Bereich der Ortschaften Tiream- Vezendiu- Hotoan führen die Läufe aus dem Oberen Tal zusammen, und es wird ein breites Tal mit gut ausgeprägten Terrassen, vor allem auf der Westseite, geformt. Die Ortschaften Vezendiu, Portiţa, Irina, Dindeşti, Andrid wurden wie Perlen einer Schnur auf diese Terrasse aufgereiht, die während der Vorgeschichte sehr intensiv bewohnt wurde. Diese sehr klar betonte Terrasse wird von den Wasserläufen, die aus der Careiului Ebene herunterfließen, segmentiert. Diese Wasserläufe (Barnot, Vetijgat, Moara, Zimoiaş, Ierul Rece, Ierul Morii, Topile) bieten durch die hohen Terrassen und breiten Täler ähnliche Wohnbedingungen wie die des Haupttales des Iers. Aus geographischem Sichtpunkt gehören diese Wasserläufe der Careiului Ebene, aber aus hydrographischem Sichtpunkt und we­gen der Wohnbedingungen der Antike werden sie der Mikrozone des Mittleren Iers zugesprochen. Die einzige Siedlung, die durch umfangreiche Ausgrabungen erforscht wurde, ist jene von Pişcolt-Lutărie, die sich am Ufer des Baches Ogat, ein westlicher Nebenfluss des Ier Flusses, befindet. Die Landschaft ist du­rch ein breites, sumpfiges Tal charakterisiert, auf der nördlichen Terrasse dehnt sich die Tonmine des Dorfes Pişcolt aus. Die Ausbeutung der Lehmgrube zerstörte ungefähr 70-80% der Siedlung, archäologische Mate­rialien wurden von I. Nemeti (1970-1995) und I. Nemeti-R. Gindele (1995-1996) errettet. Zwischen den Jah-94

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