Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contacte culturale în prezentarea muzeografică / Kulturkontakte in der musealen Präsentation / Kultúrák találkozásának múzeumi ábrázolása
rungsanteil etabliert waren, insbes. in Bratislava, Módra, Tmava, Kezmarok, Levoca, Presov und Banská Bystrica. Diese Hochburgen der deutschen Sekundarschulbildung erlebten in der Zeit der Romantik ihre Blütezeit und beeinflussten viele Schriftsteller. 3.1. Die neue Plattform der Sachlichkeit (Ján Caplovic) In der slowakischen Literatur wurde im ersten Viertel des XIX. Jahrhunderts die gesamtslawische Idee zum zentralen Thema. Der Hobby- Volkskundler JÁN Caplovic (22.10.1780-29.5.1847) war eine zentrale Größe bei der Herausbildung und Festigung des Nationalbewußtseins der Slowaken. Seine schriftliche Erfassung und Darstellung der Eigenschaften der eigenen Nationalität gehören zu den allerersten systematischen Beschreibungen der Slowaken, die er als Nationalkomplex charakterisierte, mit der Absicht sie gegenüber anderen ethnischen Gruppen deutlich zu situieren. Caplovics Behandlung der deutschen Ethnie brach mit ihren bisherigen sehr negativen traditionellen Darstellung, indem sie ein Banalisieren des karpatendeutschen Bildes brachte. Ján Caplovic lebte während seiner ersten Studienjahre in zwei Städten mit deutsch-slowakischer Bevölkerung, in Banská Bystrica (Neusohl) und Banská Stiavnica (Schemnitz). Dort fing er als Rechtsanwalt an und lernte dadurch das Leben im multiethnischen Umfeld noch besser kennen. Seine Anwaltstätigkeit führte ihn später nach Wien. Reisen in verschiedene Teile des ungarischen Landes und seine Beobachtungen der Lebensweisen und spezifischen Züge einzelner in Ungarn lebenden Nationalitäten lieferten das Material für seine ethnographischen Arbeiten. Diese boten eine Synthese und Widerspiegelung der damaligen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen in der pluriethnischen Gesellschaft an. Die ethnographische Leistung von Caplovic spielte in seiner Zeit eine besondere Rolle, weil sie sich nicht damit begnügte, die Eigenschaften seiner Nation aufzunehmen. In diesem Beginn des 19. Jahrhunderts ging es für ihn darum, die Nationalidentität, das eigene Nationalbewußtsein der Slowaken auch über die Heteroimages zu finden. Als Ethnograph konzentrierte sich Caplovic gänzlich auf empirische Beobachtungen und Beschreibungen des Völkerlebens in Ungarn. In seiner Monographie Die Slowaken in Ungarn1 behandelte Caplovic die Haupteigenschaften, die eine Nation ausmachen. Bei der Beschreibung des Charakters der ungarischen Nationalitäten sortierte 526 Marcela Semanáková, Dominique Soulas de Russel 7 Caplovic, J.: Slováci v Uhorsku. (Die Slowaken in Ungarn) 1818-1820.