Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)

Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Varietăţi şi uzanţe lingvistice / Sprachvarietäten und Sprachgebrauch / Nyelvi változatok és nyelvhasználat

486 Alina Florina Toma die sprachliche Identität anbelangt, kennzeichnete. Das führte seinerseits zu einer Unausgeglichenheit auf sprachlichem Gebiet. Domänenspezifisch empfindet man allgemein einen Verlust im Gebrauch der deutschen Sprache zugunsten der überdachenden rumänischen Sprache. Was die sozialen Strukturen anbelangt, werden sprachliche Differenzie­rungen entsprechend den Altersgruppen, der sozialer Schichten sowie der sozialen Gruppe „Familie“ wahrgenommen. Das Hauptgewicht innerhalb der Altersgruppe übernehmen die älteren Personen, die die Gruppe der weniger Auswanderungswilligen darstellen und ihrer ethnische und sprachliche Identität am besten bewahren. Sie stellen auch die Gruppe dar, die kaum eine Standardsprache spricht, ausgenommen offizielle Angelegenheiten. Die Gruppen der Jugendlichen und der jüngeren Erwachsenen neigen dazu, auch im Alltag eine „Umgangssprache“ oder sogar den Standard zu benutzen. Differenziert verläuft diese Verteilung auch ortsbezogen. Während in Karansebesch der sogenannte „Dialekt“ auch für die jüngere Generation die Alltagssprache darstellt, kommt diese Sprachvarietät in Lugosch überhaupt nicht vor. In Reschitz hingegen steht das Hauptgewicht auf die Umgangssprache, also auf der „ZwischenVarietät“ zwischen Mundart und Standardsprache. Sprachbezogene Unterscheidungen nach dem Alter kann man ebenfalls domänenspezifisch erfassen. Die Hauptdomäne zur Benutzung einer deutschen Sprachvarietät ist die Familie, die eine große Rolle nicht nur im Erhalten der Sprache sondern auch in ihrer Weitergabe spielt. In diesem Sinne sind nicht nur die Eltern sondern auch die Großeltern die Übermittler, die in vielen Fällen die deutsche Sprache an die junge Generation weitergeben. Das geschieht insbesondere im Falle der Mischehen, wo überwiegend das Rumänische als überdachende Sprache die Rolle der Haussprache übernimmt. In diesem Falle ist der Grad der Assimilation der deutschen Sprache bei der jungen Generation sehr hoch. Trotzdem bleibt bei den Mischehen mit weiblichem deutschen Partner das Deutsche hauptsäch­lich die Kommunikationssprache mit diesem Partner, auch wenn als Haus­sprache das Rumänische bzw. Ungarische gilt. Seltener kommen Fälle vor, wo der anderssprachige Partner die deutsche Sprache als Fremdsprache kennt oder erlernt, sodass diese Sprache zur Kommunikationssprache in der Familie wird. Oft wurde in der Literatur zu diesem Thema behauptet, dass die Eltern in der Zweisprachigkeit ihrer Kinder erzieherische und soziale Vorteile sehen. Das mag auch für die Rumäniendeutschen in der Zeit vor der Wende 1989 so gewesen sein, als nicht nur soziale und erzieherische sondern auch politische Gründe sie dazu veranlasstcn, ihre Kinder

Next

/
Oldalképek
Tartalom