Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Lingvistică şi etnografie / Sprachwissenschaft und Volkskunde / Nyelvészet és néprajz - Contact lingvistic: iterferete, bilingvism / Sprachkontakt, Interferenzen, Zweisprachigkeit / Nyelvi kontaktus, interferencia-jelenségek, kétnyelvűség
Interethnische Wechselwirkung in transkarpatien 439 Die Vermehrung des Wortschatzes durch Entlehnungen ist fast immer durch extra-, inter- und intralingualen Beweggründe motiviert. Es gibt jedoch in den deutschen Mundarten Transkarpatiens Fälle, wann fremde Lexeme solche deutsche Wörter verdrängten, die keinen Grund zu haben scheinen durch ruthenische bzw. ungarische Wörter ausgetauscht werden zu sein, z. B., harax “Erbse” < ruth. horox] hreb “Steinpilz” < hreb “beliebiger Pilz”; kre “Meerrettich” < ruth. xrin; kopcr “Dill” < ung. kapor, ruth. okrü(o)p; mak “Mohn” < ung. mag, ruth. mak; baran (baranl, -la) “Schaf’ < ruth. baran “Schafbock”; bogár “Käfer” < ung. bogár; kâkâj “Hahn” < ung. kakas u.a. schon höher erwähnte Entlehnte Wörter für die Bezeichnungen von Tieren. Die Fremdwörter der deutschen Mundarten wurden zu verschiedenen Perioden entlehnt und seither gebraucht. Von 400 Fremdwörtern die allgemein gebraucht werden, sind etwa 41% bis Ende des 1. Weltkriegs entlehnt worden; 29% drangen in die Mundarten zwischen den beiden Weltkriegen; etwa 30% bilden einen Teil des. Nach 1945 entlehnten Wortgutes. Nicht eingerechnet wurden Internationalismen, Fachausdrücke, sozialpolitische Termini usw., die nicht zur Alltagslexik eingeräumt werden können. Das Lehngut wird von den Vertretern der Mundarten der deutschen, ukrainischen und ungarischen Sprache nicht gleich von Leuten verschiedenen Alters gebraucht. Um den Gebrauch der Fremdwörter in Abhängigkeit des Alters zu vergleichen, wurden je 400 Fremdwörter der Alltagslexik in den behandelnden Mundarten gewählt und Personen folgender Alterskategorien befragt: 1. Leute über 70 Jahre, 2. Leute von 40 bis 70 Jahre und 3. Leute von 20 bis 40 Jahre. Die Analyse ergab, dass bei den Vertretern der deutschen Mundarten die Fremdwörter stabiler im Wortschatz behalten bleiben, als bei den Ungarn; besonders intensiv verläuft der Austausch der Fremdwörter bei den Ruthenen (siehe Tabelle 3). Von den zu verschiedenen Zeiten bis 1945 entlehnten Fremdwörtern blieben bei den Vertretern über 20 Jahre der ruthenischen Mundarten am wenigsten behalten (37% gegen 81% bei den Deutschen). Bei den Ruthenen beobachten wir auch einen intensiven Prozess der Archaisierung der Fremdwörter (25% gegen 7% bei den Deutschen). Die Ursache der vorhandenen Diskrepanz liegt darin, dass in der Nachkriegszeit die ukrainische Sprache zur Amts- und ab 1991 Staatssprache wurde. Lehngebrauch bei Gebrauch der bis 1945 entlehnten Fremdwörter bei den Personen über Deutschen Ungarn Ukrainern