Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Istorie şi Geografie Istorică / Geschichte und Landeskunde / Történelem és országismeret - Regiuni de frontieră şi zone de contact / Grenzreionen und Kontakträume / Határvidékek és kapcsolódási területek
Meinolf Arens (Deutschland) Grundzüge der Geschichte der Karpatoukraine als politischadministrative UND ETHNOGRAPFISCHE REGION l.Vorbemerkungen Unter dem Begriff der Karpatoukraine (Transkarpatien, Karpatenrussland, Ruthenien, ukr.: Zakarpattia, Uhorska Rus- Ungarisch Ruthenien, tsch.: Pidkarpatska Rus' = Subkarpathisches Ruthenien, ung.: Kárpátalja und andere Bezeichnungen mehr) versteht man im politisch-administrativen Sinn den ehemaligen Teil des Königreiches Ungarn, der von 1918-20 bis 1938-39 innerhalb der Tschechoslowakei, nach 1944-45 mit geringfügigen territorialen Änderungen, innerhalb der Ukrainischen SSR und ab 1991 in der souveränen Republik Ukraine eine separate administrative Einheit von gegenwärtig ca. 12.800 km2 mit (Volkszählung von 1989) rund 1,24. Millionen Einwohnern bildet. Aus ethnographischer Sicht gibt es unterschiedliche Vorstellungen vom Umfang der Karpatoukraine. Weit verbreitet ist die Vorstellung von der Zusammensetzung der Karpatoukraine aus 7 ehemaligen nordöstlichen Komitaten des Königreiches Ungarn (ein Teil des Oberlandes ung.: Felvidék) wo sich eine ethnienübergreifende spezifische Siedlungslandschaft, trotz zahlreicher kulturgeographisch bedingter lokaler Varianten zwischen dem 12. und 20. Jahrhundert entwickelte. Bei den erwähnten 7. Komitaten handelt es sich um Szepes, Sáros (heute Slowakei), Zemplén (heute geteilt zwischen Slowakei und Ungarn), Ung (heute Slowakei, Ukraine), Bereg (heute Ukraine, Ungarn), Ugocsa (heute Ukraine, Rumänien) und Máramaros (heute Ukraine, Rumänien). Umstritten ist die ethnographische Zugehörigkeit der Máramaros, die oft als eigenständige Siedlungslandschaft betrachtet wird und in Rumänien als administrative und ethnographische Einheit bis in den Raum um Baia Mare (dt. Neustadt, ung. Nagybánya) und Târgu Lăpuş (dt. Laposch, ung. Magyarlápos) reicht, während Teile der Zips, der südliche Teil des alten Komitates Zemplén, sowie der etwa 1000 km2 große, zur Ukraine gehörende Streifen der ungarischen Tiefebene (Bestandteil des transkarpatischen Oblast) häufig nicht zur ethnographischen Karpatoukraine gezählt werden. In einigen Teilen der südwestlich an die sieben ehemaligen oberungarischen Komitate angrenzenden Siedlungslandschaften (Komitate Szábolcs, Szatmár u.a), finden sich seit dem späten 17. Jahrhundert Ruthenische Bevölkerungsgruppen, die aus den Nordostkarpaten auswanderten bzw. von ungarischen