Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Istorie şi Geografie Istorică / Geschichte und Landeskunde / Történelem és országismeret - Regiuni de frontieră şi zone de contact / Grenzreionen und Kontakträume / Határvidékek és kapcsolódási területek
274 Meinolf Arens Adeligen zur Erhöhung der Bevölkerungszahl angesiedelt wurden. In ihren neuen Siedlungsgebieten wurden sie zum größten Teil von der Mehrheitsbevölkerung bzw. nach 1867 von den staatlichen Organen assimiliert. 2. Grundzüge der Geschichte des Gebietes der späteren Karpatoukraine zwischen dem Frühmittelalter und 1918 Fast ausschließlich archäologische Funde stehen für die Zeit bis ins 12. Jahrhundert für Aussagen über die dort wohnenden Menschen zur Verfügung. Aufgrund der ungünstigen kulturgeographischen Vorraussetzungen im Gebiet der späteren Karpatoukraine - dichte Bewaldung, ungünstige klimatische Bedingungen, unzureichende technische Kenntnisse potentieller Bewohner - ist von einer sehr geringen Bevölkerungsdichte (zwischen dem 6. und 12. Jahrhundert vorwiegend Slaven) und großen unbewohnten Landschaften auszugehen. Dieser Zustand änderte sich erst im Zuge der in ganz Europa seit dem 11. Jahrhundert auszumachenden Landnahme bzw. mittelalterlichen Ostkolonisation, ein Phänomen, das zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert allmählich die nordöstlichen Berggebiete und Hochebenen des mittelalterlichen Königreiches Ungarn erfaßte, in dessen Reichsverband diese Regionen seit der Landnahmezeit des ungarischen Stammesverbandes im späten 9. Jahrhundert bis zum 13. Jahrhundert stufenweise herrschaftlich integriert und besiedelt wurden. Neben Ostslaven aus dem Königreich Halicz, als Bauern und Viehzüchter, Ungarn als Grenzwächter in der Zips, im Komitat Sáros, in Festungen wie Munkács, Ung und Huszt sowie als Kolonisten in den Ebenen und Tälern entlang der oberen Theiß und ihrer Nebenflüsse, siedelten deutschsprachige Hospites als Spezialisten für Bergbau, bestimmte Handwerkstechniken sowie als Bauern und Kaufleute meist in neugegründeten Siedlungen wie Visk, Técsö oder Beregszáz nach Magdeburger u. a. mitteleuropäischen Stadtrechten auf Königsboden vor allem in der Zips und in den Komitaten Sáros und Máramaros. Im 13. Jahrhundert kam es ferner zum Beginn einer Besiedlung schwerpunktmäßig der Hügel- Wald- und Gebirgslandschaft der südlichen und mittleren Máramaros durch vulgärlateinischsprachige walachische Viehzüchter. Sie lebten nach einem ähnlichen aber lokal-punktuell unterschiedlichen Eigenrecht, das von seiten des Königs bzw. seiner Amtsträger in den Komitaten für die einzelnen Familienverbände bestätigt, bewilligt oder gegebenenfalls ergänzt wurde. In der Mitte des 14. Jahrhunderts, spielten einige dieser Familienverbände eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des Fürstentums Moldau. Sie bekannten sich wie