Ciubotă, Viorel - Nicolescu, Gheorge - Ţucă, Cornel (szerk.): Jurnal de operaţiuni al Comandamentului Trupelor din Transilvania (1918-1921) 2. (Satu Mare, 1998)
Förster, Maghiar: Prefată, Einleitung, Bevezető
12 Vorwort Das Zusammenleben von Völkern und Ethnien in geographischer Nähe birgt sowohl die Möglichkeit von fruchtbarem Austausch als auch von Missverständnissen und war schon immer ein Forschungsobjekt der Wissenschaft. Das trifft besonders für die moderne Zeit bis zur Gegenwart zu. Kontakträume und interethnische Beziehungen enthalten ein Spannungspotential, das nicht unausweichlich zu Konflikten führen muss, sondern auch Möglichkeiten zum Austausch als Voraussetzung für Transferprozesse enthalten kann. Wichtige Erscheinungen des Kulturtransfers haben ihren Ausgangspunkt in Grenzregionen, in denen Ethnien aufeinandertreffen, mit- und gelegentlich nebeneinander leben. Im Laufe der Geschichte kam es zwischen den europäischen Völkern und Ethnien zu zahlreichen Missverständnissen und Konflikten, aber auch zu notwendigen Kontakten und zu Interferenzen im kulturellen, linguistischen und materiellen Bereich, die Verständnis füreinander und dauerhafte Gemeinsamkeiten schufen. In einer Zeit, da Grenzen sich immer mehr öffnen, weltweite Kommunikationsmöglichkeiten die Schranken von Raum und Zeit überwinden und wirtschaftliche und politische Integrationsbestrebungen die Länder West- und Ostmitteleuropas einander näherbringen, erscheint es angebracht, dass sich Wissenschaftler verschiedener Länder zusammenfmden, um in ehrlichem Dialog über Fragen von gemeinsamem Interesse zu beraten und Lösungen für strittige. Probleme zu erarbeiten. Die Initiativen für neue Forschungsansätze und Zusammenarbeit müssen nicht von zentralen Stellen ausgehen. Die Organisatoren dieser Tagung, das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen, das Kreismuseum Sathmar und die neue Universität in Großwardein habén spezifische Fragen des Biharer und Sathmarer Gebietes in zahlreichen Ansätzen erforscht und kamen überein, auf dieser Tagung historische, kulturgeschichtliche, linguistische und ethnographische Fragen zu erörtern, die im Brennpunkt ihrer Forschungsvorhaben stehen. Wenn auch die komplexe Problematik der Grenzregionen meist politisch determiniert ist, soll die Tagung doch versuchen, von der Politisierung wegzukommen und durch Hervorhebung von Gemeinsamkeiten den Dialog voranzubringen. Durch das Aufzeigen wissenschaftlich fündierter Interpretationen historischer, sozialer und wirtschaftlicher Prozeßabläufe in einem multiethnisch geprägten Raum soll ein Beitrag zum Abbau bestehender Spannungspotentiale geleistet und gangbare Lösungsansätze aufgezeigt werden. Das liegt im Interesse aller Beteiligten dieser Internationalen Tagung und eröffnet die Perspektive des Voranschreitens in die Zukunft in einer gemeinsamen europäischen Heimat, die wir ohne Konflikte und Spannungen wünschen, um allen Mitgliedern dieser Gemeinschaft eine friedliche Zusammenarbeit und optimale Entwicklung zu gewährleisten. Prof. Dr. Dr. h. c. Horst Förster Prof. Dr.Ing. Teodor Maghiar