Drăgan, Ioan (szerk.): Mediaevalia Transilvanica 2003-2004 (7-8. évfolyam, 1-2. szám)

† Gyula Kristó: Die Stellung Siebenbürgens innerhalb des Königreichs Ungarn im früheren Mittelalter

Siebenbürgen war im 11-12. Jh. viel dünner besiedelt, als die meisten Regionen Ungarns. Wäre dies nicht so gewesen, hätte es die mehreren Wellen von einwandemden Ungarn, Sachsen, Szekler und Rumänen nicht aufnehmen können. Gleichzeitig jedoch - und nicht zuletzt auch folglich - gab es Anfang des 14. Jhs. - wie es aus den zahlreichen und zuverlässigen Quellen aus dieser Zeit hervorgeht, keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu Ungam, was die Siedlungsgegebenheiten anbelangt. Abgesehen von Szolnok, dem eine besondere Stellung zukam, kann die Fläche der restlichen sechs siebenbürgischen Komitate drei Größenordnungen zugeteilt werden: das Kleinste war Küküllö (mit aufgerundet 1600 km2), das Mittlere war Doboka (mit 3200 km2), die Größten waren Fehér (ohne Fogarasch), Hunyad, Kolon und Torda (mit 4700-4900 km2). Einschließlich der 30er Jahre des 14. Jhs. (aber nicht unbedingt auf die gleiche Epoche bezogen) gab es in Küküllö 83, in Doboka 168, in Fehér 170, in Hunyad 57, in Kolozs 165 und in Torda mehr als 100 Dörfer. Im Komitat Moson im Westlichen Teil Ungarns (Transdanubien), das eine gleichgroße Fläche hatte, wie Küküllö, gab es 88 Dörfer, d.h. die beiden Zahlenangaben stimmen nahezu überein. Der Flächengröße nach kann Doboka mit Békés bzw. (mit dem zisdanubischen Teil von) Fejér verglichen werden. Im Gegensatz zu den 168 Dörfern in Doboka hatte Békés lediglich 79, in Fejér jedoch gab es 217 Siedlungen. Im Komitat Keve, das mehr oder minder gleich groß war, wie die größten siebenbürgischen Komitate, gab es nur 34 Dörfer, demgegenüber existierten in Hont und Kis-Hont insgesamt 229, in Heves 287 und in Nógrád 314. Aufgrund dieser Daten lässt sich - nach Festlegung der richtigen Relationszahlen - auch die absolute Bevölkerungszahl und die Bevölkerungsdichte errechnen, aber selbstverständlich nur innerhalb rationaler Grenzen. Neben dem überwiegend ungarischen Bevölkerungsanteil der Burgkomitate muss in den ersten Jahrzehnten des 14.Jhs. in Siebenbürgen nach Schätzungen auch mit 40-50.000 Rumänen gerechnet werden. Alles in allem dürfte die Gesamtbevölkerungszahl von Siebenbürgen Anfang des 14. Jhs. - und wiederholt unterstrichen handelt es sich hierbei lediglich um Schätzungen - etwa 300.000 gewesen sein, d.h. jeder fünfte Einwohner des Königreichs Ungam war ein Siebenbürger. Dies stellte eine Bevölkerungsdichte von 5 Personen/km2 für Transsilvanien dar, was kaum hinter dem Landesdurchschnitt mit 6 Personen/km2 zurücklag. Aus den obigen Daten lassen sich nur mit größter Umsicht Schlussfolgerungen ableiten. Die wichtigste Feststellung ist, dass in der Zeit von Anfang des 11. Jhs. bis Anfang des 14. Jhs. Siebenbürgen dem Wettbewerb mit den anderen Regionen von Ungam standhalten konnte und in 58 Gyula KristÓ

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