Marta, Liviu (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 29/1. (2013)

Attila László: Leben mit den Toten? Über die kulturelle und chronologische Lage der früheisenzeitlichen Siedlung und Körperbestattung von Vlaha

Attila László Beinen gelegt, und das andere lag auf eine Seite, in einer gewissen Entfernung (20-25 cm) vom Kopf (s. Abb. 2/1-3). Am Hals wurde noch einen durchlöcherten Schaf- oder Ziegenastragalus aufgefunden, das wahrscheinlich als Anhänger getragen wurde23. Sicherlich, wurden diese drei Gegenstände gleich mit dem Toten zusammen hineingelegt. Bei der detaillierten Veröffentlichung der Bestattung und der Beigabe wurden diese Gegenstände erst unter Nr. 14-16 folgendermassen beschrieben: „14. Ganzes „Sauggefäss” aus feinem, mit feinem Sand und zerkleinerter Keramik gemagertem Ton. Die Oberfläche ist gut geglättet und poliert. Innen und aussen schwarz. Der Hals ist trichterförmig und die bauchigen Wände sind mit feinen senkrechten, von Rippen unterbrochenen Kanneluren verziert. Masse: Bodendurchmesser 6 cm, Randdurchmesser 12,5 cm, Höhe 11,5 cm (Abb. 4/2) [in vorliegender Arbeit: Abb. 2/2]; 15. Ganz erhaltenes Gefäss aus halbfeinem, mit zerkleinerter Keramik und feinem Sand gemagertem Ton. Die Oberfläche ist gut geglättet und weist Spuren von sekundärem Brand auf. Aussen Ziegelrot-braun mit grauen Flecken, innen schwarz-braun. Der Hals ist eng und relativ gerade, die Schulter ist herausragend und mit vertikalen Rippen verziert. Masse: Bodendurchmesser 10 cm, Randdurchmesser 9,6 cm, Höhe 9,8 cm (Abb.4/1) [in vorliegender Arbeit: Abb. 2/1]; 16. Durchbrochener Anhänger, aus dem Astragal eines Schafes/einer Ziege (Abb. 1/2)“. Unter Nr. 1-13, eines nach dem anderen, wurden drei Steingegenstände (ein Handmmühlenbruch und zwei geschliffene Steine), ein Fragment eines durchlöcherten Tongewichts und neun Keramikfragmente verzeichnet. Dabei wird es weiter angeführt, dass neben diesen Gegenständen noch 98 atypische Keramikfragmente gefunden wurden.24 Doch hinsichtlich der Position dieser über 100 Gegenstände fällt jede Information aus. In diesem Zusammenhang lässt es sich nur vermuten, dass ein Teil dieser Gegenstände in der Grabfüllung befindlich war (und, in diesem Fall, mindestens teilweise, aus der sich mit der Grube schneidenden Kulturschicht stammen kann) und das andere Teil der Fundstücke zu der das Grab verdeckenden „Einrichtungsschicht” gehören kann. Wie es dem auch sei, kann man nur über die zwei ganzen Gefässe und den Beinanhänger mit Sicherheit behaupten, dass sie Beigabe des Grabes sind. Möglicherweise kann man auch das obgenannte Handmühlenbruchstück und die zwei geschliffene Steine beachtet. Bei der Erörterung der Grabinventar behauptet man, dass für das ganze, im Beckenbereich entdeckte Gefäss (Abb. 2/1) keine Analogien verfügbar waren25. Das zweite ganze, hinter dem Schädel gefundenen Gefäss wurde ausführlich, insbesondere vom funktionalen Gesichtspunkt aus, besprochen. Es geht dabei um ein ganz besonderes, mit einer Ausgussrinne versehenes Gefäss, das als Sauggefäss oder als Spendegefäss angesehen worden ist. Wie es sich aus der nachgeschlagenen Fachliteratur erschliesst, kommen solche Gefässe sowohl in Kindergräber als auch in den von Erwachsenen (Frauen und Männern) vor, und sind vom Rheingebiet aus bis Siebenbürgen, in dem Zeitintervall Bz D-Ha B nach der mitteleuropäischen Chronologie, weitgehend verbreitet26. Ausser der Funktion des Gefässes wurden weitere Aspekten (typologisch-morphologische Merkmale, kulturell-chronologische Einordnung) kaum im Auge gefasst. Auf Grund einer der möglichen Funktionen des Gefässes (Sauggefäss) wurde angenommen, dass die Bestattung einem Weib angehören vermag, das im Rahmen der Gemeinschaft einen speziellen gesellschaftlichen Rang, voraussichtlich an der Kindererziehung oder Krankenpflege angeknüpft, einnahm27. 3.2. In dem Grab gefundene Tierknochen und „das Totenmahl”. Um das Skelett und über ihm fand man, Entsprechend der Beschreibung des Grabes, Tierknochenfragmente, die wahrscheinlich Reste des Totenmahls waren28. Genau bezeichnet wurden 16 Tierknochen, die hatten einem 2,5-3,5 Jahre alten Rind (Bos taurus), einem über drei Jahre alten Schwein (Sus domesticus), sowie einem Schaf oder einer Ziege (Ovicaprinae) angehört. Die Knochen stammen insbesondere aus dem Bereich der Beinen (Rind, Schaf/Ziege) bzw. der Schulterblätter und des Kiefers (Schwein). Die übrigen 10 Knochenfragmente (unter anderem Rippenfragmente von mittelgrossen Haustieren, wahrscheinlich Schafe/Ziegen oder Schweine) konnten nicht genau festgesetzt werden. An den Knochen wurden keine Brennungspuren festgestellt, die erkennbar machen würden, dass beim Totenmahl gebratenes Fleisch gegessen wurde. Wenn man je ein Individuum aus den genannten Tierarten mit einrechnet, so ist es zu schätzen, dass “Apai 2008; Gogältan et al. 2008, 109 und Abb. 1/2; 4/1-2; Nagy-Gogältan 2012, 46. “Gogältan et al. 2008,110 und Abb. 1-4. “Gogältan et al. 2008,115 und Abb. 4/1. 26 Gogältan et al. 2008,114-115, mit reicher Bibliographie. Das Gefäss: Abb. 4/2. “Gogältan et al. 2008,114-116. “Gogältan et al. 2008,109. 258

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