Marta, Liviu (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 29/1. (2013)

Robert Gindele: Probleme legate de evoluţia culturii materiale din sec. II-V în spaţiul nord-vestic al României

Robert Gindele Das Phänomen der gegenseitigen Durchdringung der dakischen und germanischen Sachkulturen ist je nach Mikrozonen von der Bevölkerungsdichte vor den Markomannenkriegen, bzw. von der Besiedlungsintensität des Territoriums von anderen, neuen Völkern bedingt. Man kann bemerken, dass die wichtigsten Veränderungen im Rahmen der Entwicklung der Funde (in erster Reihe: der Keramikfunde) aus den Siedlungen, die diese Entwicklungsphasen definieren, nach dem Zeitraum der Markomannenkriege den chronologischen Phasen Cla, Clb, C2 eigentlich in manchen Fällen nicht entsprechen. Sehr wahrscheinlich, kann einige sehr wichtige Unterschiede in der Entwicklung der Funde aus den Siedlungen beobachtet werden, aber im Allgemeinen kann man eine kontinuierliche Tendenz der für die Periode der Markomannenkriege charakteristischen Keramikkontexte in der chronologischen Phase Cla feststellen. Das Phänomen der gegenseitigen Durchdringung der Sachkulturen dakischer und germanischer Art findet teilweise in der Phase Cla und teilweise in der Phase Clb statt. Natürlich setzt sich dieses Phänomen auch im Kontext der Verbreitung der gestempelten Keramik neben den anderen römischen Formen weiter fort, aber ist es infolge der Romanisierung der Sachkultur auf dem Niveau der Keramik etwas schwerer bemerkbar. 4. Der Zeitraum der Verbreitung auf breiter Skala der gestempelten Keramik im Barbaricum. Wahrscheinlich ist die gestempelte Keramik die auffallendste Befündkategorie auf dem Niveau der Keramik aus Römerzeit im Nordwesten Rumänien. Die Produktionstechnik dieses Artefakts wurde aus der Provinz Dacia übernommen, sehr wahrscheinlich aus Porolissum. Die Herstellung der gestempelten Keramik war sehr intensiv und ist sie (mit V erlauf der Zeit) ein unerlässlicher Bestandteil der von uns untersuchten Befundstellen geworden, aber die chronologischen Grenzen der Produktion und die charakteristischen Merkmale dieses Technologietransfers wurden bisher nur teilweise untersucht. In der Siedlung von Csengersima-Petea wurde aufgrund des Auftritts der gestempelten Keramik die Entwicklungsphase 5 bestimmt. Nach einer Analyse der in der Verfüllung der Keramikwerkstätten oder in den Kontexten mit gestempelter Keramik gefundenen Keramik, kann man bemerken, dass diese nur ein Teil des Technologietransfers, von der Provinz Dacia her, darstellt. Vergleichend die Formen und die technischen Charakteristiken mit den vorherigen Entwicklungsphasen, kann man eine Romanisierung auf breiter Skala der scheibengedrehten Keramik feststellen. Die Anfänge der Produktion von gestempelter Keramik im Oberen Theiß-Becken erfolgt während der Phase Clb, in einiger Mikrozone vielleicht, in der Phase C2. Ende der Produktion von gestempelter Keramik erfolgt irgendwann, an der Grenze zwischen den Phasen C3 und Dl. 5. Der Zeitraum nach der Produktion auf breiter Skala der gestempelten Keramik. In der Someşului-Ebene sind es Kontexte ohne gestempelte Keramik, aber fast ausschließlich mit scheibengedrehter Keramik in Apa- Moşia Brazilor, Bolda- La spini und Csengersima- Petea- Entwicklungsphase 6 bekannt. Die Keramikfunde aus diesen Kontexten sind gleichartig: Diese können durch die Fortsetzung der Formen aus der Entwicklungsphase mit gestempelter Keramik charakterisiert werden. Die Stempelverzierung an Schlüsseln wird durch eingeglätette waagerechte Linienverzierung ersetzt, die ziegelrote oder braune Farbe greift immer mehr um sich, aber die meisten Formen bleiben unverändert. Man kann Änderungen in der Sachkultur auf dem Niveau der Keramik im Someşului-Tal in Lazuri-Râtul lui Bela beobachten, wo teilweise etliche Formen die vorigen Formen fortsetzen, und erscheint eine Reihe neuer Formen. Ein Teil von diesen Formen kann mit dem Einfluss der Sân tana de Mureş-Cerneahov-Kultur (facettierte Krüge) im Zusammenhang gezogen werden, die anderen spiegeln nördliche Einflüsse, aus der Zone der Karpaten und aus Südpolen wieder (Krausengefäße mit nach innen gezogenem Rand und mit Wellenlinienverzierung, rauhe Schüsseln, bikonische Schüsseln). Eine neue Emigrationswelle am Ende der Römerzeit und am Anfang der Zeit der Völkerwan­derung von Nordkarpaten her nach dieser Bergkette wurde von K. Pieta mehrmals behauptet. In der Nordkarpatischen Gruppe wurden sowohl „Post-Przeworsk-Elemente Typ Gutentag/Dobrodzien”, als auch Elemente aus dem „Post-Cerneahov-Areal. Sehr wahrscheinlich gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Phänomenen und der Keramikproduktion von Lazuri-Râtul lui Bela, und die Sied­lung im Nordwesten Rumäniens gehört zu diesem breiten Kulturumfeld, charakteristisch für die späte­re Przeworsk-Kultur. Die Einflüsse dieses Kulturumfelds verbreiten sich nach Nord- und Nordwesten innenkarpatischen Siebenbürgens. 344

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