Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)
Tiberius Bader: Bemerkungen über die Gáva Kultur. Gescichte und Stand der Forschung. Ein Überblick
Ich bin sicher, dass wir von Kollege Václav Furmánek über die ganz neue Forschungen über die Gáva-Kultur in der Ostslowakei hören werden. Karpatukraine/Kárpátalja Schon Tivadar Lehoczky signalisierte in der zweiten Hälfte des 19. Jh. einige befestigte Siedlungen (Árdánháza/Ardanovo, Szélestó/Selestove (heute in Kolcino), Ilosva/Irsava) und Borsova/Orsava, Stremtura, Munkács/Munkacevo, die später als Fundstelle der Gáva-Kultur bestimmt wurden (Lehoczky 1881, Taf. 29; 1892, 50.81.125; 1908, 258 f.; 1997, 31.52), während József Mihalik insbesondere die Funde wie Nevetlen/Djakovo, Nagyszőllős/Vinogradov, Tekeháza/Tekovo usw. aus dem Komitat Ugocsa bekannt machte (Mihalik 1891a, 410 ff., 1891b, 3 ff). Die drei Erdburgen von Ardanovo, Selestove und Irsava hat Josef Jankovich in die Bronzezeit eingestuft (Jankovich 1931, 26), was eigentlich nicht ganz verfehlt ist, wenn wir an die erste Bronzezeit-Chronologie 1899 von Reinecke denken. Wir erwähnen noch die zusammenfassende Monographie von Jaroslav Pasternak über die Archäologie „les Carpathes Ruthenes“ mit mehreren Funden, die später in die Gáva-Kultur eingeordnet wurden (Pasternak 1928, 41 ff). Das gilt auch für die große Monographie von Jan Eisner, die auch die Funde aus der heutigen Karpatukraine behandelt und für mehrere Forschungsgenerationen ein wichtiges Handbuch war (Eisner 1933, passim). Die ersten Funde der damals noch nicht definierten Gáva-Kultur haben in der Karpatukraine die Zatlukál-Brüder veröffentlicht (Zatlukál 1937, 150 f. Abb. 21 (Munkács), 159 ff. Abb. 22 (Selestove/Szélestó). Die Erdburgen von Selestove, Ardanovo, Irsava und Büki datierten sie am Anfang der Eisenzeit, in die Hallstatt-Zeit (dies. ebd. 162). Nach dem Zweiten Weltkrieg haben Funde dieser Kultur Konstantin Bernjakovic (Bernjakovic 1955, 171-186 Taf. I-II, Uzgorod; 1957, 437) und Fedor M. Potusnjak publiziert (Potusnjak 1958). Die erste Zusammenfassung der Funde vor der Kustanovice - Kultur unternahm Ilona Lengyel, in ihrer in Mss gebliebenen Doktorarbeit. Nach I. Lengyel gehören der Gáva - Kultur folgende Funde: Munkács, Zatlukál 1937, 151 Abb. 21; Ungvár, Bernjakovic 1955, 171-186; Bereznia, Paladj/Palágy - Potusnjak 1958, Taf. 68; Szike - ebd. Taf. 50,4.5, Djakovo ebd. Taf. 9. Sie datierte die Funde der Gáva-Kultur in Ha A und B nach Reinecke (apud Foltiny 1968, 344). Frau Galina Smirnova hat die Denkmäler der Hallstatt-Kultur in der Karpatukraine mehrmals ausführlich behandelt, in den Erdburgen von Ardanovo und Selestove mit ihrem Mann K. Bernjakovic Grabungen durchgeführt und die Kustanovice - Kultur eingehend analysiert (Smirnova/Bernjakovic 1965,96-98 Taf. 1-2; Smirnova 1966, 397-410; 1979, 39-54). Eduard Balaguri, Professor an der Universität Uzgorod hat sich mit dem Gava-Phänomen in mehreren Fachbeiträgen, Vorträgen und populärwissenschaftlichen Artikeln sich beschäftigt (Bader 2007, 12-23). In seiner Doktordissertation analysierte Balaguri ausführlich das Verbreitungsgebiet, die Siedlungsstruktur, die Bestattung, Metallurgie, Keramikformen und die Chronologie der Kultur (allgemein ab 12. bis 8. Jh v. Chr. die klassische Phase 10-8 Jh. v. Chr.) (Balaguri 1983, 16 ff, 36 fl.; 2001, 289-322). Funde der Gáva-Kultur hat Ivan Popovic, Mitarbeiter des Regionalmuseums Zakarpatia veröffentlicht und die Problematik der Kultur in der Karpat-Ukraine kurz zusammengestellt und eine innere Teilung der Kultur in drei chronologische Etappen vorgeschlagen: frühe Phase, 11.-10. Jh. v. Chr.; entwickelte Phase 9.-7. Jh. v. Chr.; Endphase, zweite Hälfte des 7. Jh. - Mitte 6. Jh. v. Chr. (Popovic 1990, 132-135, Abb. 45). In der befestigten Siedlung von Ardanovo und auch in den anderen hat Oleksander Dzembas, Assistent an der Universität Uzgorod am Ende der 80-er und in der ersten Hälfte der 90-er Jahren archäologische Grabungen durchgeführt und darüber mehrmals berichtet (Dzembas 1992,41 ff). Josif V. Kobal', Mitarbeiter des Regionalmuseums Zakarpatia, zur Zeit, einer der besten Kenner der Bronze- und Frühhallstattzeit der Karpatukraine hat sich auch in mehreren Beiträgen mit der Gáva-Kultur beschäftigt. Noch am Anfang der Neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts kartografierte er die Funde der Gáva-Kultur in der Karpatukraine und schlug eine innere Chronologie der Kultur in drei Etappen vor: I 12.-11. Jh. v. Chr., II 10.-9. Jh. v. Chr. Und III 8.-7. Jh. v. Chr. (Kobal' 1992, 173 ff. Abb. 1). Nach Kobal' fällt die Blütezeit der Kultur in die Periode Ha A] Depotfundstufe Serie Lazy I, sie lebt weiter in der Zeit der Serie Suskovo I, Ha A,bis in die Stufe Podgorjany, Ha B , ihr gehören die befestigten Siedlungen an, die in Verbindung mit dem Einfall der Steppennomaden (Kimmerier) stehen. Bemerkungen über die Gáva Kultur. Geschichte und Stand der Forschung... 13