Die Erste internationale Jagd-Ausstellung Wien, 1910. Wien-Leipzig, 1912 / Sz.Zs. 424

II. TEIL. Die Ausstellung und das Jagdwesen - II. ABSCHNITT. Die Jagd und deren Betrieb

Die Jagdtropbäen. und an den III. Preifen mit 4 Exemplaren, während auf Wildfcbafe je fecbs I., II. und III. Preife entfielen. Von Trophäen des Wildrindes erwarben je vier einen I. Preis und je drei einen II. und einen III. Preis, von jenen des Wildfcbweines zwei einen II. und drei einen III. Preis. Nebft dem erwähnten Rekordpreis entfielen je ein II. und ein III. Preis auf Elefantenzäbne, ferner auf Nasborntropbäen ein II. und zwei III. Preife und auf Nilpferdzäbne ein II. Preis. Von arktifchen Meeresbewobnern errangen zwei Seelöwen je einen I. und einer einen II. Preis. Unter den von großem Raubwilde ausgeftellt gewefenen Trophäen errangen die Decke eines Löwen einen I. Preis, dann jene eines Eisbären und eines cbinefifcben braunen Bären je einen II. Preis und endlich die Decke eines Eisbären, eines fcbwarzen Himalajabären und eines indifcben Bären je einen III. Preis. Wie bereits oben angedeutet, ift als einer Art Verbindungsglied zwifcben europäifcben und exotifcben Trophäen jener zu gedenken, welche von in Europa akklimatifierten überfeeifchen oder von Kreu­zungen diefer let}teren mit europäifcben Wildarten herrührten. Vertreter von akklimatifierten Wildarten waren teils als Präparate in der Ausftellung des Fürften Hobenlobe-Schillingsfürft in der böhmifcben Abteilung des öfterreichifchen Reicbsbaufes, teils als lebende Exemplare aus dem Wildparke des genannten Großgrundbefitjers in Podébrad in Böhmen in der Ausheilung des lebenden Wildes zu feben; auch in dem reizvollen Diorama im Jagdbaufe des Fürften Hobenlobe-Öbringen zeigte ficb das Präparat eines akklimati­fierten amerikanifcben Büffels. In größerer Anzahl wurden derartige Trophäen von Walter Winans in einer eigenen Koje der Tropbäenballe neben fonftigen aus dem Infelreicbe und auch aus dem europäifcben Feftlande flammenden Beuteftücken gezeigt, und zwar befand ficb hier das Haupt eines im Surrendenpark, einer Befitjung des Genannten in England erlegten Abkömmlings des amerikanifcben Bifons, dann Trophäen des kanadifchen Wapiti, ferner folche von Kreuzungsprodukten zwifcben englifcbem Rotwild und amerikanifcbem Wapiti, zwifcben Altai und beimifcbem Rotwild, vom Blackbock, von anderen in England gezogenen Antilopen und Gazellen, vom manfcburifcben und japanifcben Sikabirfcb und einer in England durchgeführten Kreuzung zwifcben den beiden letzterwähnten ausländifcben Cerviden und dem Axisbirfcb. Das Verdienft diefes Ausftellers um die Akklimatifierung der genannten Spezies und deffen Erfolge auf dem Gebiete der Kreuzung wurde von der Jury durch Verleihung des Rekordpreifes anerkannt. Nebft den erwähnten Rekord- und fonftigen Preifen der fallweife fpeziell angeführten drei Kategorien exotifcher Trophäen war es der Jury überlaffen, für befte und reicbbaltigfte Kollektivausftellungen Preife zu verleiben, welche auch in der Anzahl von dreißig zur Vergebung gelangten. Die ungarifchen Trophäen. Von Jobann Rajtfán. Wenn im Rahmen diefes Gedenkbucbes in diefem gefonderten Auffatje der Trophäen Ungarns gedacht wird, fo ift das wohl auf die Tatfacbe zurückzuführen, daß diefe Trophäen bei den Befucbern der Ausftellung ganz befonderen Anwert gefunden haben. Wir beginnen mit dem Rotwilde und dem vom Grafen Gyula Andräffy im hiftorifcben Saale des unga­rifchen Jagdfcbloffes ausgeftellten Geweihe des ungarifchen Urbirfehen, das allerdings nur mehr im verftümmelten Zuftande vorbanden ift. Es wurde von Fifcbern nahe der Gemeinde Tiszadob aufgefunden und weift folgende Maße auf: Höhe der rechten Stange 142 Zentimeter, jene der linken, in der Mitte abgebrochenen, kommt nicht in Betracht, — Rofenumfang 33-l Zentimeter, Breite der Schaufel in der Mitte gemeffen 47-5 Zenti­meter, größte Breite derfelben 56-5 Zentimeter, Länge von der Eis- zur Mittelfproffe 90 Zentimeter, weitefte meßbare Auslage der vorhandenen oberften Geweibenden 3 Meter; das Gewicht mag — den abge­brochenen, fehlenden Teil approximativ mit eingefcbätjt 35 bis 40 Kilogramm betragen haben. Diefem Urbirfcbe fei ein Acbtzebnender im Bilde gegenübergeftellt, erbeutet im Jabre 1909 von Ihrer k. u. k. Hoheit Erzherzogin Ifabella im Reviere Szebrenicza der Domäne Bellye. Die rechte Stange desfelben mißt 108, die linke 112 Zentimeter, Rofe 24'6 Zentimeter, die Stärke der rechten Stange beträgt über der Augenfproffe 23, über der Mittelfproffe 19 Zentimeter, innere Liebte 36, Auslage 101 Zentimeter; das Geweib­gewicht betrug im frifeben Zuftande 9-30 Kilogramm, im Jabre 1910 dagegen 9'15 Kilogramm. Ebenfalls aus dem Befitje Sr. k. u. k. Hoheit Erzherzog Friedrich ftammend war nebft vielen anderen ein ungerader Acbtzebnender ausgeftellt. Das Geweih wurde gleicberweife von Ihrer k. u. k. Hoheit Erzherzogin Ifabella im Jabre 1909 im Reviere Nagy Knica erbeutet, die Maße find folgende: Länge der rechten Stange 106, der linken 103 Zentimeter, rechte Rofe 28, linke 26 Zentimeter; Stärke der rechten Stange oberhalb der Augen­fproffe 23, über der Mittelfproffe 18 Zentimeter, der linken Stange an den gleichen Stellen 23, beziebungsweife 17 Zentimeter, innere Liebte 52, Auslage 99 Zentimeter. Das Gewicht betrug 8'10 Kilogramm im Jabre 1909, zur Zeit der Jagdausftellung 8-60 Kilogramm. Noch wäre ein Vierzebnender aus dem erfterwäbnten erzberzoglicben Reviere erwähnenswert, auch von Ihrer k. u. k. Hoheit Erzherzogin Ifabella im Jabre 1909 erbeutet; derfelbe ftellt ficb in den Maßen naebftebend dar: Länge der rechten Stange 113, der linken 108 Zentimeter, rechte Rofe 24, linke Rofe 23-3 Zentimeter; Stärke 90

Next

/
Oldalképek
Tartalom