L. Hably szerk.: Studia Botanica Hungarica 20. 1988 (Budapest, 1988)

Bunke, Zsuzsanna: Die ältesten Blütenpflanzen-Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest

denen Herbarien tauchen mehrere Hunderte seiner Pflanzen auf, doch sind seine Herbareti­ketten wenigstens viererlei, mit verschiedenen typographischen Elementen eingerahmt und mit Angaben von verschiedenen Handschriften versehen. Welches davon das authentische ist, konnte durch eine Description des Echium Schifferi Lang , mit der Subscription entschieden werden (Wissenschaftgeschichtliche Sammlung des Natur wissenschaftliches Museum s, Buda­pest). Seltsamerweise finden wir seinen Namen auf Exsikkatenetiketten nur im Herbarium Hoppeanum und zwar an zwei Stellen: "191. Crypsis aculeata Ait. In arenosis humidis circa Pestum cel. M(agister) Lang Aprili legit" und 192. Crypsi s Schoenoides La Marek. In are­nosis humidis circa Pestum Cel. Mag. Lang Aprili legit. Die Serie gab HOPPE in Regens­burg zwischen den Jahren 1820- 1836 heraus; es war ein 'Herbarium vivum' , Gräser und Riedgräser enthaltend, Exemplare aus der II. Centurie. LÁNG war im regen Kontakt mit Regensburg, und zwar mit der Redaktion der Zeitschrift Flora , die eine wichtige Literatur­quelle für die postkitaibelianische Zeit der ungarischen Botanik ist. X. Aus diesem Zeitalter stammt ein völlig isoliertes, und besonders wertvolles Herbar, die Sammlung von STANISLAUS ALBACH (1795- 1853). Er war eigentlich kein Botaniker, son­dern Franziskanermönch, eine bekannte Persönlichkeit seiner Zeit, ein Freund von ISTVÁN SZÉCHENYI, FERENC KAZINCZY, FERENC LISZT. Das Herbar entstand zwischen den Jah­ren 1835 und 1845; die sachgemässen Grundlagen bekam ALBACH durch sein Freund, Pro­fessor SADLER. Die Sammlung der Gefässpflanzen besteht aus mehr als 4000 Sammeleinhei­ten mit genauen Ort- und Zeitangaben. Es enthält Arten von Pest-Buda, Kismarton = Eisen­stadt, wo er seine letzte 16 Lebensjahre verbrachte, sowie aus seinen verschiedenen Reisen. KANITZ nannte ALBACHs scharfsinnige Beobachtungen mit kritischen Vergleichungen der Literatur angaben , eventuell mit eigenhändigen Zeichnungen als "Analysen"; "er war ein sehr gründlicher Botaniker" (1865:209). In den Jahren 1844-1845 arbeitete ALBACH instruktive Präparationsreihen aus. Nicht nur in erstaunlicher Weise zerteilte Pflanzenorganen sind da zu sehen, sondern auch die Variabilität wird demonstriert, sowie in der Entwicklung beobach tete Teile (Tafel XII, XIII). Die Sammlung kam ALBACHs Willen gemäss nach seinem Tode als Geschenk nach Pest. Die Blütenpflanzen und Farne wurden von dem Custos des National­museum s KOVÁTS GYULA ("Julius von Kováts", 1815- 1873) sorgfältig mit Signatur versehen Dem namhaften Paleontolog, Herausgeber grossen Exsikkatenwerken, KOVÁTS GYULA ver­danken wir noch viele andere ähnliche Arbeit im Museum. Die übrigen, von ALBACH gesam­melten Kryptogamenpflanzen wurden jedoch in die betreffenden Sammlungen anonym einge­reiht. Ausserdem sind die Ortsangaben oft mit eigenartigen Abkürzungen aufgezeichnet, die ohne Spezialschlüssel unauflösbar sind. Doch mittels tagebuchartigen Aufzeichnungen sind al­le Arten mit ausführlichen Angaben versehen (BUNKE 1980: 227-236). Was ALBACHs eigene Präparationsgedanken und -methoden anbelangt, so bieten sie der Nachwelt auch eine heutzu­tage höchst aktuelle Lehre: möglichst viele Informationen in möglichst engstem Raum darbie­ten zu können. Im Umfang etwas grösser und mit schwierigen Fragen beladen ist das Pflanzenmaterial von dem Zoologe IMRE FRIVALDSZKY ("Emericus von Frivaldszky" , 1799- 1870). Nach sei­ner Biographie, die von seinen Freund KÁROLY NENDTVICH zusammengestellt wurde, gab dem jungen FRIVALDSZKY einst KITAIBELs und SADLERs persönlicher Beispiel den An­trieb, Naturforscher zu werden (1872: 4-6). Die Pflanzen, die er neben seinen zoologischen Forschungen sammelte, evtl. auf der Balkanhalbinsel sammeln liess, kamen etappenweise ins Museum und bilden hier noch heute eine unübersichtliche Menge. Ein Teil davon, mit ro­ter Signatur: "iter turcicum", kam zur SADLERs Zeit; im Herbarium Haynaldianum befinden sich Originalexemplare von durch FRIVALDSZKY publizierten Pflanzenarten mit den dazu­gehörenden Zeichnungen (Tafel XV). Zahlreicher sind aber die namenlos eingereihten Pflan­zen von IMRE FRIVALDSZKY, bei ihnen bietet auch die Schriftvergleichung Schwierigkeiten (Tafel XIV. 1-2). Dieses Material bekam keine sogenannte "collector-Nummer" (rechts oben am Rande des Bogens). Im ehemaligen Universitätsherbar gibt es Pflanzen, die nur mit ei­nem "F" bezeichnet, oder mit dem Stempel: "Sándor József gyűjteményéből" (Aus der Samm­lung József Sándor) versehen sind. Letzterer war ein eifriger Sammler, "besass wohl zu sei­ner Zeit das grösste Privatherbar in Ungarn, ein grosser Pflanzenkenner und Mitarbeiter

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