J. Ujhelyi szerk.: Fragmenta Botanica 5. 1967. (Budapest, 1967)
Martinovsky, Jan O.; Radics, Ferenc: Bemerkungen über die Phytogeographie und Ökologie der in Ungarn vorkommenden Stipa-Arten XV. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Federgräser
ten des mitteleuropäischen Pannonikums , wo vor menschlichen Eigriffen in die natürliche Zusammensetzung der Pflanzendekke grössere Bestände dieses Federgrases vorkamen. Aus naheliegenden Gründen war es gerade dieses Gebiet, das den neolithischen Bauer heranzog, da ihm der fruchtbare Boden ein müheloseres Bebauen bot. Vielleicht damals erst wurden diese Steppen zu grossem Teil vernichtet. Hichts spricht - ausser der Ökologie der Stipa stenophylla selbst - für diese Vermutung überzeugender, als folgende interessante Erscheinung, die wir auf zahlreichen Stellen auf den sogenannten verlassenen Feldern beobachten können. Es sind das Flächen, die meistens wegen der schwierigen Bearbeitungsmöglichkeit mit den heutigen schweren landwirtschaftlichen Maschinen nicht mehr bebaut werden können und zu Weideplätzen bestimmt wurden. Überall dort, wo es derartige Flächen in den Trockengebieten Mitteleuropas gibt»unterliegen sie einer raschen Versteppung, wobei noch eine wichtige Erscheinung zu beobachten ist: Auf den meisten Stellen kommt hier nicht eine natürliche Bewaldung oder irgendeine ihre Vorstufe zustande ,sondern es entsteht eine Grasheide, auf der höchstens hie und da ein verkümmerter Rosendorn- oder Weissdornstrauch gedeiht. Basselbe gilt auch für Gebiete - z.B. an manchen Stellen des Böhmischen Mittelgebirges - wo man berechtigt voraussetzen kann, dass dort schon seit vielen Jahren und vielleicht seit einiger Jahrhunderten weder Acker- noch Weinbau betrieben wurde. Woimmer es im Bereich solcher Gebiete natürliche Federgrassteppen gibt, ist es vor allem die Stipa stenophylla , die sich rasch auf solchen Stellen niederlässt und manchmal schon im Laufe einiger Jahre auch in der Ebene geschlossene Bestände bildet. Man kann sagen: die Steppe bekennt sich zu ihrer Erbschaft. Die eben erwähnten isolierten süd- und westeuropäischen Exklaven tragen einen ausdrucksvollen Charakter der Reliktinseln. Sie wurden in folgenden Gebieten festgestellt: Serbien (Panda), Albanien (MARTINOVSKY im Herbarmaterial),