Georg Lehner, Monika Lehner (Hrsg.): Sonderband 6. Österreich-Ungarn und der „Boxeraufstand” in China (2002)

Österreich-Ungarns Maritim-Militärische Präsenz in China: Vom Entsatz der Gesandtschaften bis Ende Januar 1901

Georg Lehner - Monika Lehner Februar 1901 konnte Bracco im deutschen Lazarett operiert werden. 1472 Die k. u. k. Hauptambulanz in Tianjin wurde mit 31. März 1901 aufgelöst.1473 Die militärische Tätigkeit der gelandeten k. u. k. Detachements vom August 1900 bis Februar 1901 Um auch im Winter 1900/01 über den eisfreien Hafen von Shanhaiguan die Verbindung zu den gelandeten Truppen zu ermöglichen, galt es nach dem Entsatz der Gesandtschaften auch im Nordosten der Provinz Zhili die Verbindungslinien aufrecht zu erhalten. Die an der Küste des Golfes von Zhili gelegenen Forts von Beitang1474 sowie den Hafen von Shanhaiguan mussten aus diesen Gründen unter die Kontrolle der kooperierenden Mächte gebracht werden. Die Erstürmung der Forts von Beitang Mitte September verdichteten sich die Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Aktion gegen die Forts von Beitang. Schon im August hatten die Russen die dorthin führende Straße rekognosziert. Bei diesen Rekognoszierungen waren einige Soldaten durch Tretminen getötet worden. Die Forts von Beitang wurden noch im September von einer starken chinesischen Truppenmacht gehalten. Russen und Briten verhandelten noch im September mit Li Antang, dem Kommandanten der in den Forts liegenden Qing-Truppen. Diese Verhandlungen waren nach Angaben das britischen Konteradmirals Bruce von chinesischer Seite „im letzten Moment“ abgebrochen worden.1475 Die Russen verhandelten daraufhin „mit ebensowenig Erfolg“ und - wie Montecuccoli in sein Tagebuch schrieb - dürften sie hierauf den Beschluss zur Einnahme der Forts gefasst haben.1476 Die ungenaue Meldungslage veranlasste das k. u. k. Eskaderkommando, zunächst einen „vorläufigen Bericht“ zu verfassen.1477 Erst mit seinem Bericht vom 26. September 1472 KA, MS/OK 1900-XI-2/1, Nr. 733, ECiO an RKM/MS, Res. No. 171, Missionsbericht für die Zeit­periode vom 1.-15.2.1901, Shanghai, 16.2.1901. 1473 Statistischer Sanitäts-Bericht der k. u. k. Kriegs-Marine für die Jahre 1900 und 1901 (Wien 1902), S. 92. 1474 Die Forts von Beitang lagen etwa 12-13 km nördlich von Tanggu. - Zur Lage dieser Forts vgl. die Karte von Möllendorff [Tafel VIII] (1881), ferner die Lageskizzen in Löbell ’s Jahresberichte 27 (1900), S. 545, sowie jene bei Winterhaider (1902), S. 474 f. und Lessei (1981), S. 197. — Zabel (1902), S. 199 gibt auch eine Beschreibung der Forts: „Die Forts liegen etwa 8 Kilometer Luftlinie nördlich von Taku, und zwar decken sie die Mündung des Tschau-ho [...]. Es sind im ganzen 3 Forts und eine Anzahl befestigter Militärlager. [...] Die zwei Hauptforts liegen auf der rechten Seite des Tschau-ho. Es sind moderne Forts, die mit den besten Geschützen, meistens Krupp-Geschützen, ausgestattet sind.“ Nach Löffler (1902), S. 11 lagen die Forts „kaum 10 km“ nördlich von Tanggu. 1475 KA, MS/OK 1900-XI-2/7, Nr. 2 742, ECiO an RKM/MS, Res. No. 217/m, Taku-Rhede, 1.10.1900.- Zu den in Beitang gamisonierenden Qing-Truppen vgl. Liu Fenghan (1978), S. 650 (Stärke 4 560 Mann), und S. 733 f. (Eroberung der Forts durch die Kooperierenden). 14,6 KA, Nachlass B/830, Montecuccoli TB, S. 55 f. 1477 KA, MS/OK 1900-X-14/5, Nr. 2 669, ECiO an RKM/MS, Res. No. 165/m, Taku-Rhede, 22.9.1900.- Für eine zusammenfassende Darstellung der Operationen zur Einnahme der Forts vgl. L ö b e 11 27 (1900), S. 543-545, MWB 86,104 (1900), Sp 2569 f. 406

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