Georg Lehner, Monika Lehner (Hrsg.): Sonderband 6. Österreich-Ungarn und der „Boxeraufstand” in China (2002)

Österreich-Ungarns Maritim-Militärische Präsenz in China: Vom Entsatz der Gesandtschaften bis Ende Januar 1901

Arzt der in Beijing stationierten Gefechtsambulanz, Dr. Andreas Korencan, und ein Krankenwärter. Aus diesem Grund kommandierte Montecuccoli den Arzt der k. u. k. Hauptambulanz, Dr. Wladimir Werbenec, sowie den Krankenwärter Tudine von Tianjin nach Beijing. Die k. u. k. Hauptambulanz in Tianjin wurde für die Dauer dieser Kommandierung dem dortigen deutschen Stabsarzt anvertraut.1455 Wohl angesichts dieser Erkrankungen ordnete Montecuccoli am 19. Oktober an, dass auf den vier Schiffen der Eskader je ein bis zwei Matrosen - „welche sich hiezu freiwillig melden“ - zu Krankenwärterdiensten ausgebildet werden sollten.1456 In der ersten Novemberhälfte hatte sich Korencans Zustand soweit gebessert, dass er mit einem zeitweilig in Beijing tätigen italienischen Schiffsarzt bereits „bakteriologische Untersuchungen über die in Peking auftretende besondere Art des Typhus“ machen konnte.1457 Der Stabschef der Eskader, Korvettenkapitän Friedrich Schwickert, litt im Oktober an „Nervenschwäche“, Anämie, Erscheinungen von psychischer und körperlicher Erschöpfung. Montecuccoli schrieb Mitte Oktober, dass bei Schwickert infolgedessen „Unfähigkeit zur anhaltenden geistigen Arbeit“ zu konstatieren gewesen wäre. Nach ärztlichem Antrag und eigenem Ansuchen erhielt Schwickert von Montecuccoli vierzehn Tage Urlaub.1458 Von diesem Urlaub schiffte sich Schwickert am 18. November „genesen“ wieder an Bord ein.1459 Unter den in der zweiten Oktoberhälfte wieder auf die Schiffe eingerückten Personen war auch ein Malariafall zu verzeichnen gewesen. Ende Oktober konnte beim Landungs-Detachement in Beijing eine Besserung der Gesundheitsver­hältnisse konstatiert werden.1460 Waren Anfang Oktober hygienische Richtlinien für die gelandeten Detachements verlautbart worden, so folgten Mitte November Anweisungen zur Verhütung von Erfrierungen und über erste Hilfe bei deren Vorkommen: Die Offiziere und Mannschaften wurden angewiesen, bei niederen Temperaturen für „genügende Bekleidung und reichliche Nahrungsaufnahme“ zu sorgen: Österreich-Ungarns maritim-militärische Präsenz in China... 1455 Ebenda, Nr. 3 036, ECiO an RKM/MS, Res. Nr. 308/M, Missionsbericht für die Zeit vom 16. bis 31.10.1900. Taku-Rhede, 1.11.1900. - Vgl. dazu auch KA, MDP Res. No. 37 ex 1900, k. u. k. Etappenkommando Tientsin an LDP, Res. No. 144, Tientsin, 5.11.1900. 1456 KA, MDT, Kart. 1, Tagsbefehle 1900, Escadre-Commando-Tagsbefehl No. 37, Taku-Rhede, 19.10.1900. Art. 7. 1457 Vgl. dazu KA, MS/OK 1901-XI-2/1, Nr. 16, ECiO an RKM/MS, Res. No. 361/m, Taku-Rhede, 16.11.1900. 1458 KA, MS/OK 1900-V-43/9, Nr. 2 850, ECiO an RKM/MS, Res. No. 250/m, Vorfallenheitsbericht für die Zeit vom 1 bis 15.10.1900, Taku-Rhede, 15.10.1900. - Vgl. dazu auch KA, Nachlass B/830, Montecuccoli TB, S. 105. 1459 KA, MS/OK 1900-V-5/2, Nr. 125, ECiO an RKM/MS, Res. No. 399/m, Vorfallenheitsbericht für die Zeit vom 16. bis 30.11.1900, Kobe, 30.11.1900. 1460 KA, MS/OK 1900-V-43/10, Nr. 3 037, ECiO an RKM/MS, Res. No. 307/M, Vorfallenheitsbericht für die Zeit vom 16. bis 31.10.1900, Taku-Rhede, 31.10.1900. 403

Next

/
Oldalképek
Tartalom