Georg Lehner, Monika Lehner (Hrsg.): Sonderband 6. Österreich-Ungarn und der „Boxeraufstand” in China (2002)

Österreich-Ungarns Maritim-Militärische Präsenz in China: Vom Entsatz der Gesandtschaften bis Ende Januar 1901

vorhanden, daß dieser Transport noch zeitgerecht umgekehrt sein wird.“1422 Die Dschunke traf am 29. November in Tianjin ein.1423 Mit dem „letzten noch abgegangenen“ italienischen Transport konnten unter Bewachung eines k. u. k. Matrosen am 21. November noch einige Pelzstiefel sowie Privateffekten von in Beijing stationierten österreichisch-ungarischen Stabspersonen flussaufwärts befördert werden. Beim Zufrieren des Baihe hätten diese auf dem Landweg leicht nach Tongzhou gebracht werden können. Ein frostiger Staubsturm verhinderte die geplante Entsendung weiterer Dschunken.1424 Am 9. Dezember musste auf dem gesamten Baihe der Schiffs- und Bootsverkehr infolge der Eisbildung eingestellt werden, da die See damals auch schon außerhalb der Barre bei Dagu zugefroren war.1425 Transporte von der Reede von Dagu nach Beijing auf dem Landweg Die Beschaffung von detaillierten Karten, die den Landungs-Detachements zur Orientierung in der Operationszone dienen sollten, erwies sich als äußerst schwierig. Noch am 6. September - kurz vor dem Einlaufen auf der Reede von Dagu - verfügte das Eskaderkommando nur über die Richthofen-Karten (im Maßstab 1:750 000). In Hongkong waren die Bemühungen um besseres Kartenmaterial ergebnislos verlaufen und auch in Shanghai „waren keine besseren, als die erwähnten Karten, und selbst diese nur in vereinzelten Exemplaren vorräthig.“1426 Diese Karten sollten wohl in erster Linie für militärische Operationen der kooperierenden Truppen Verwendung finden. An den Transport von Nachschüben auf dem Landweg war nämlich Mitte September vorderhand nicht zu denken. In der Gegend zwischen Beijing und Tianjin war nach wie vor mit Gruppen besiegter Qing-Soldaten und enttäuschter Anhänger der Yihetuan zu rechnen.1427 Noch in der zweiten Oktoberhälfte berichtete Leschanowsky, dass einer der bei dem von ihm geführten Dschunkentransport verwendeten chinesischen Lastenträger, der sich Österreich-Ungarns maritim-militärische Präsenz in China... KA, MS/OK 1901-XI-2/1, Nr. 124, fol. 16', ECiO an RKM/MS, Res. No. 298/M, Kobe, 1.12.1900. - Winterhaider (1902), S. 544 schreibt, dass der Baihe um den 23. November „bereits zu vereisen begann“. KA, MS/OK 1901-XI-2/1, Nr. 364, ECiO an RKM/MS, Res. No. 19/m, Missionsbericht über die Periode 16.-31.12.1900, Kobe, 1.1.1901. KA, MDP Res. No. 69 ex 1900, Schusterschitz an LDP, Res. No. 229, Tientsin, 26.11.1900. KA, MS/OK 1901-XI-2/1, Nr. 364, ECiO an RKM/MS, Res. No. 19/m, Missionsbericht über die Periode 16.-31.12.1900, Kobe, 1.1.1901. - Vgl. auch Lö f fl er (1902), S. 14. KA, MS/OK 1900-XI-2/7, Nr. 2 566, ECiO an RKM/MS, Res. No. 79/M, In See, 6.9.1900; vgl. dazu auch MS/OK 1900-V-43/7, Nr. 2 592, ECiO an RKM/MS, Res. No. 112/M, Vorfallenheitsbericht für die Zeit vom 2. bis 15.9.1900, Taku-Rhede, 15.9.1900. KA, MS/OK 1900-XI-2/7, Nr. 2 566, ECiO an RKM/MS, Res. No. 79/M, ln See, 6.9.1900. - LSK Bless von Sambuchi, der in der zweiten Septemberhälfte auf dem Landweg nach Beijing abging, bezeichnete die Ufergegenden des Baihe als „ruhig und sicher, nur vom linken Ufer des Flusslaufes waren hie und da einzelne Schüsse zu hören“; vgl. ebenda, Nr. 2 851, ECiO an RKM/MS, Res. No. 249/m, Taku-Rhede, 16.10.1900. 395

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