Sonderband 4. Das Institutionserbe der Monarchie. Das Fortleben der gemeinsamen Vergangenheit in den Archiven (1998)

Manfred Stoy: Die Ausbildung von ungarischen Historikern am Institut für österreichische Geschichtsforschung

Die Ausbildung von ungarischen Historikern am Institut für österreichische Geschichtsforschung Briefwechsel von Stefan Bäthory 1556-1580 in zwei Bänden (Kolozsvar 1944) so­wie auf die Briefe Georg Bastas in den Monumenta Hungariae Historica (1/34 u. 37) in zwei Bänden (Budapest 1909, 1913)30. 12. Eckhart Ferenc (1885-1957). 28. Ausbildungskurs 1909-1911. Mitgl. Nr. 290. Bedeutende Kursmitglieder: Heigl Paul (1887-1945, 1938-1945 Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek). - Menghin Oswald (1888-1973, 1918 ao. und 1922 o. Prof, für Prähistorie an der Universität Wien, 1936 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1938 Minister für Unterricht). - Stowasser Otto (1887-1934, seit 1923 Direktor des Archivs der Stadt Wien, 1924 tit. ao. Prof, für Geschichte des Mittelalters und der historischen Hilfswissenschaften an der Universität Wien). Lehrangebot: Urkundenlehre, Lateinischen Paläographie von Ottenthal. - Mit­telalterliche Historiographie, Quellen zur Geschichte der Kultur des Mittelalters, Privaturkunden, Historische Chronologie, Archivkunde, Historiographie vom 14. bis zum 18. Jh., Sphragistisch-heraldische Übungen und Das Mittelalter von Red­lich. - Grundlagen der Verfassung und Verwaltung, Quellenkunde zur Geschichte Österreichs, Die politischen Theorien des Mittelalters, Übungen zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, Lektüre und Kritik österreichischer Ge­schichtsquellen von Dopsch. - Handschriftenkunde des 16.-18. Jhs., Englische Ge­schichte des 17. und 18. Jhs. mit besonderer Berücksichtigung der Verfassungs­und Wirtschaftsgeschichte von Pribram. Eckhart studierte an der Budapester Universität Geschichte sowie geschichtliche Hilfswissenschaften und promovierte 1908 summa cum laude. Anschließend erhielt er ein Stipendium, das ihn nach Berlin führte. 1911 wurde Eckhart im Hofkammer­archiv angestellt und hatte nach 1918 die Aufgabe, die Aussonderung des ungari­schen Materials in den Wiener Archiven durchzuführen. Er war damit zehn Jahre beschäftigt und stand im Dienste der ungarischen Gesandtschaft in Wien. Kurze Zeit war er Direktor des Wiener Ungarischen Historischen Instituts (1928). 1929 wurde er an den Lehrstuhl der Budapester Universität für ungarische Verfassungs­und Rechtsgeschichte berufen, den er dreißig Jahre innehatte. Zum wirklichen Mit­glied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ernannte man ihn 1934. Von seinen Arbeiten sind hervorzuheben die Studie über die „Loca credibilia“, einer speziellen ungarischen Einrichtung, erschienen in den MIÖG ErgBd. 9/1914, 395- 558. Auf seine Tätigkeit im Hofkammerarchiv gehen Arbeiten über die neuere un­garische Wirtschaftsgeschichte zurück wie „Die Wirtschaftspolitik des Wiener Ho­fes in Ungarn in der Zeit Maria Theresias“ (Bp. 1922). In seinen rechtsgeschichtli­chen Arbeiten, zu denen er dann wieder zurückkehrte, wandte er sich gegen die 30 Lhotsky: Geschichte, S. 270 A. 37, S. 333 u. A. 19. - Demény, Ludovic: De l’activité historiographi­que d’André Veress. In: Revue roumaine d’histoire 6 (1967) 23-38. - Veress Endre In: Enciclopedia istoriografiei românesti. Coord, çtiint: Çtefan Çtefànescu, Bucuresti 1978. S. 340-341. 60

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