Sonderband 4. Das Institutionserbe der Monarchie. Das Fortleben der gemeinsamen Vergangenheit in den Archiven (1998)

Manfred Stoy: Die Ausbildung von ungarischen Historikern am Institut für österreichische Geschichtsforschung

Manfred Stoy vorzügliche Wappenkunde und eine Quellenkunde des 15. Jahrhunderst. Sein eiserner Fleiß und seine genaue Detailarbeit werden besonders hervorgehoben29. 11. Veress Endre (1868-1953). 21. Ausbildungskurs 1895-1897. Mitgl. Nr. 190. Bedeutende Kursmitglieder: Dvorak Max (1874-1921, 1905 ao. und 1909 o. Prof, für mittlere und neuere Kunstgeschichte an der Universität Wien, Mitglied der Akademie der Wissenschaften. - Mitis Oskar (1874-1955, 1919 Direktor des Haus-, Hof- und Staatsarchivs. - Bibi Viktor (1870-1947, 1913 ao., 1926 o. Prof. f. neuere Geschichte an der Universität Wien. - Friedrich Gustav (1871-1943, 1904 ao., 1909 o. Prof, für historische Hilfswissenschaften an der tschechischen Universi­tät Prag. Lehrangebot: Lateinische Paläographie und Urkundenlehre (Kaiserurkunden) von Mühlbacher. - Österreichische Historiographie des 16., 17. und 18. Jhs. sowie österreichische Quellenkunde des Mittelalters von Zeißberg. - Österreichische Ge­schichte und Reichsgeschichte von Huber. - Deutsche Verfassungsgeschichte, Ur­kundenlehre 3 (Privaturkunden) und historische Chronologie von Redlich. Veress’ Vater hatte an der ungarischen Revolution von 1848 teilgenommen und war dann u. a. nach Vidin, Varna, London, Paris und Bukarest ins Exil gegangen, von wo aus er mit ungarischen Emigranten in Verbindung stand. Während eines zweijährigen Aufenthaltes in Gyula wurde Endre Veress geboren. Nach dem Tode des Vaters zog die Familie von Bukarest nach Kolozsvär/Klausenburg/Cluj, wo Endre Geschichte studierte. 1894 wurde er nach Wien geschickt, um eine solide Ausbildung in den Hilfswissenschaften zu erhalten. Nach seiner Rückkehr promo­vierte er 1898 an der Universität Kolozsvär, war dann Professor für Geschichte und Geographie am Lyzeum von Deva und 1903 Archivar des Archivs des sieben- bürgischen Nationalmuseums an der Universität in Kolozsvär. 1901-1906 unter­nahm er umfassende Archivreisen in ganz Europa. 1914 zog er nach Budapest und war ab 1915 im Kirchen- und Unterrichtswesen bzw. Außenministerium tätig. Bei seinem Tode hinterließ er 28.000 Manuskriptseiten. Jeder, der seine Dokumen- tenpublikationen benutzt, kann seine Genauigkeit, Sprachkenntnisse und Arbeits­kraft nur bewundern. Veress wird von den Rumänen attestiert, sich recht objektiv mit der Geschichte der rumänischen Fürstentümer Walachei, Moldau aber auch mit jener des Fürsten­tums Siebenbürgen beschäftigt zu haben. Dabei hat er Siebenbürgen sowohl im Zu­sammenhang mit der rumänischen als auch ungarischen Geschichte gesehen. Bei seinen Werken ist hinzuweisen auf die ersten fünf Bände der Reihe „Fontes rerum Transylvanicarum“, (Bp. 1911-1921), die „Documente privitoare la istoria Ardea- lului, Moldovei si Tärii Romänesti“ in elf Bänden (Buk. 1929-1939), weiters auf die „Bibliografia romänä-ungarä 1473-1838“ in drei Bänden (Buk. 1931), auf den 29 Lhotsky: Geschichte, S. 266 A. 20. - Holub, Jözsef: Äldäsy Antal 1869-1932. In: Szäzadok 66 (1932) S. 366-367. - Eckhart, Franz: Anton von Âldâsy. In: MIÖG 47 (1933) S. 136. - MÉL 1 (1981) S. 19. 59

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