Simon Attila: Az elfeledett aktivisták. Kormánypárti magyar politika az első Csehszlovák Köztársaságban - Nostra Tempora 19. (Somorja-Komárom, 2013)

9. Összegzés

Zusammenfassung 217 offen thematisiert hat. Während dessen hielt sich das Blatt an seine Loyalität gegenüber der tschechoslowakischen Staatlichkeit immer fest. Die Wirtschaftskrise, die auch die Tschechoslowakei erreichte, hat auch für den sudeten­deutschen Aktivismus fatale Folgen gehabt. Die ernüchterten deutschen Wähler, die nicht zuletzt auch von Hitlers suggestiven Kommunikation beeinflußt waren, haben sich bei den Wahlen 1935 von den deutschen Koalitionsparteien abgewendet - und vorwiegend für die Sudetendeutsche Partei gestimmt. Die jungen Generationen der aktivistischen Parteien, ange­führt von dem Sozialdemokraten Wenzel Jaksch, haben daraus die Konsequenz abgeleitet, dass ein radikaleres soziale und nationale Programm vonnöten ist, da man im Wettbewerb mit Heinleins Bewegung anders nicht mithalten kann. So entstand der sog. Jungaktivismus. Die Änderungen in der internationalen und der tschechoslowakischen Politik haben auch die Prager Regierung dazu ermahnt, das politische Leben der Minderheiten - neben der Stärkung einiger Repressivmaßregeln - mit konstruktiveren Maßnahmen zu beeinflussen. In diesem Zeichen ging Milan Hodža einen Vergleich mit den Jungaktivisten ein, bevor er am 18. Februar 1937 schließlich ein Manifest veröffentlicht hat, in dem die positiven Schritte gegenüber der deut­schen Minderheit skizziert wurden. Für die Erfüllung dieser Schritte fehlte jedoch die Zeit: die Ereignisse des Jahres 1938 hatten nicht nur den sudetendeutschen Aktivismus, sondern auch die Möglichkeit eines deutsch-tschechischen Ausgleichs zunichtegemacht. Anders als die sudetendeutschen Bewegungen hat der ungarische Aktivismus in den 30-er Jahren seine Blütezeit erlebt - dies war auch daraus ersichtlich, dass neben den zwei großen Parteien (der Agrarpartei und den Sozialdemokraten) 1934 auch die Tschechoslowakische Nationalsozialistische Partei versucht hatte, eine ungarische Sektion zu gründen. Der Versuch, der sich um die Person des Aladár Csánki, den Gründungchef der Republikanische Magyarische Bauernpartei rankte, führte jedoch zu einem schnellen Mißerfolg. Die ungarischen Aktivisten haben bei den Wahlen 1935 nichtsdestoweniger die besten Ergebnisse der Zwischenkriegszeit erreicht: mit Csömör, Schulcz und Stefan Stunda konnten sie gleich drei Delegierten in das Gesandtenhaus schicken. Uber einen ungarischen Neoaktivismus kann man hingegen nicht sprechen, da neben (bzw. anstelle) Csömör und seine(r) Männer keine jungen Politiker aufge­treten sind, und die Politik der ungarischen Sektionen blieb ebenfalls unverändert. Gewisse Änderungen konnte man nur darin beobachten, dass dem damaligen Zeitgeist entsprechend, in ihrer Kommunikation die Unrechte der Minderheit ebenfalls stärker akzentuiert wurden. Ihre Eingaben - anders als jene der bürgerlichen Opposition - enthielten aber vorwiegend nur bil­dungspolitische, sprachgebrauchliche und kulturelle Forderungen, die die konstitutionellen Rahmen des Staates nicht gefährdet haben. Auf die Tiefe Krise der Tschechoslowakei, die 1938 ausgebrochen ist, waren die aktivisti­schen Parteien keineswegs vorbereitet - diese folgten in ihrer Kommunikation weiterhin dem vorher ausgetretenen Pfad. Ihr Rückfall bei der im Mai und Juni gehaltenen Kommunalwahl ist bereits offensichtlich gewesen, vor allem bei der Sektion der Agrarpartei. In der Debatte um das Nationalitätenstatut, an der sie effektiv nicht teilnehmen konnten, stärkten sie das Lager derer, die an einem status quo interessiert waren, und verhindern wollten, dass das Nationalstaat in einem Nationalitätenstaat aufgeht. Ihre Loyalität gegenüber die Tschechoslowakei haben sie auch in den Wochen der Münchner Krise bewahrt, was auch zur Folge hatte, dass sie sich defi­nitiv von ihren eigenen Wählern entfernt haben. In der Zeit vor dem Ersten Wiener Schiedsspruch sind in der Tat die beiden Sektionen funktionsunfähig geworden, ihre Ortsorganisationen haben am laufenden Band ihren Eintritt in den Ungarischen Nationalrat gemeldet.

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