L. Juhász Ilona: Rudna. I. Temetkezési szokások és a temetőkultúra változásai a 20. században - Lokális és regionális monográfiák 2. (Komárom-Dunaszerdahely, 2002)
10. Függelék
grenzen Wohnhäuser. Der alte Friedhof, der im 20. Jh. nicht mehr benutzt wurde, liegt westlich davon, in unmittelbarer Nähe, nur durch einen Weg getrennt. An dieser Stelle befinden sich der Glockenstuhl der römisch-katholischen Kirche und ein Wegkreuz. Der gegenwärtige Friedhof wird seit der zweiten Hälfte des 19. Jhs. benutzt; die Verstorbenen werden nach ihrer religiösen Zugehörigkeit an bestimmten Orten des Friedhofs bestattet; im obersten Teii die Katholiken, in der Mitte die Evangelischen, im unteren Teil die Reformierten. Die katholischen Zigeuner begraben ihre Verstorbenen im oberen Teil; die verstorbenen Mitglieder der im Dorf lebenden einzigen jüdischen Familie im östlichen Teil des Friedhofs, parallel zum oberen katholischen Teil. Die ehemalige Bestattungsordnung gibt es heutzutage praktisch nicht mehr. Ursache dafür ist in erster Linie, daß es sehr viele Mischehen gab, und so wurden die Bestattungsorte nicht nach religiöser Zugehörigkeit, sondern nach verwandtschaftlichen Beziehungen ausgewählt. Andererseits haben sich auch die Gräber und Grabmale verändert. Seit der Mitte des 20. Jhs wurden die Gräber mit Beton eingefaßt, seit Anfang der 80er Jahre sind plötzlich Grüfte modisch geworden. So brach die Tradition ab, die Verstorbenen in den Gräbern der Groß- bzw. Urgroßeltern zu besttatten. Nachdem sich Grüfte verbreiteten, wurden auch die bisher unbedeckten Gräber mit einer Betonplatte bedeckt. Die Umgebung der unbetonierten Gräber werden oft mit Betonplatten oder Stein eingefaßt, so gibt es immer weniger Platz für neue Gräber. Die Gräber liegen in Richtung Nord-Süden, die Grabsteine werden an der Kopfseite aufgestellt, die Inschrift befindet sich auf der Innenseite des Grabmals. Auch das Material der Grabsteine ist während des untersuchten Jhs. verändert worden. In den ersten Jahrzehnten war das Material vorwiegend Holz oder Metall, nach 1945 verbreiteten sich allmählich Grabsteine aus Beton, Kunstmarmor, bzw. Marmor und Granit. Durch sie wurden reformierte und evangelische Grabsteine bzw. Grabmale aus Steinplatten ersetzt. Die Grabsteine der drei Religionen sind gegenwärtig in Material und Form mehr oder weniger einheitlich geworden, die der Katholiken sind mit einem Kreuz versehen, doch auch dies ist keine einheitliche Erscheinung mehr. Im Friedhof sind von den einstigen jüdischen Grabmalen keine mehr zu finden. Was die Inschrifte betrifft, kann festgestellt werden, daß römische Zahlen allmählich verschwanden; die Inschriften werden nicht mehr ausschließlich mit großen Buchstaben geschrieben wird, wie es seit der Mitte des Jhs charakteristisch ist. Die Sprache der Inschriften spiegelt die örtliche Mundart wider, deshalb stellt der Band auch die einzelnen Inschriften in eigenen Gruppen vor, wobei darauf hingewiesen wird, wie oft die Variationen Vorkommen. Bei den slowakischsprachigen Inschriften gibt es nicht so viele Varianten wie bei den ungarischen, wobei die Zahl der slowakischen viel kleiner ist als die der ungarischen. Dies ist deswegen beachtenswert, weil nach Angaben der Volkszählung eine andere Ziffer anzunehmen wäre. Unter den Grabsteinsymbolen dominiert neben dem Kreuz das Bergmannszeichen, ihnen folgen Kelch, Trauerweide und Rosenzweig. Außer dem Bergmannszeichen gibt es kein anderes Symbol, das auf einen Beruf hindeuten würde. Auf den Gräbern von Kindern und Jugendlichen erscheint ein Taubenpaar (die eine Taube ist tot) als Ornamentmotiv, oft eine betende Engelsfigur. Im Laufe des Jhs ist es auch in den Traditionen der Grabpflege zu bedeutenden Veränderungen gekommen, auch was den Tag von Allerheiligen, was Grabschmuck und Kerzenbrennen betrifft. In der ersten Hälfte des Jhs. ging man erst nach Dunkelheit auf den Friedhof, in den letzten drei Jahrzehnten jedoch schon viel früher; gegenwärtig ist es allgemein verbreitet, daß die Gräber schon nach dem Mittagessen aufgesucht werden. In der ersten Hälfte des Jhs. brannten an noch nicht allen reformierten Gräbern Kerzen, heute wird der Brauch auch von den Reformierten ausgeübt, bis auf eine Ausnahme. Der 341