L. Juhász Ilona: Rudna. I. Temetkezési szokások és a temetőkultúra változásai a 20. században - Lokális és regionális monográfiák 2. (Komárom-Dunaszerdahely, 2002)

10. Függelék

Friedhof spielt im Leben der Einwohner eine immer größere Rolle. In den letzten zwei Jahrzehnten ist es schon fast zum Kult geworden, in den Friedhof zu gehen. Die Abdeck­platten auf den Gräbern bzw. selbst die Grabmale werden zweimal im Jahr gesäubert, viele verwenden dabei auch Pflegemittel. In den letzten zwei Jahrzehnten hatte sich der Brauch verbreitet, daß an die Gräber Bänke gestellt wurden. Außer am Allerheiligentag gewannen Friedhofsbesuche zu Weihnachten an Bedeutung. Am Heiligabend sucht die Mehrheit der Einwohner den Friedhof auf; die Gräber werden geschmückt, entweder mit immergrünzweigen und Weihnachtsschmuck, viele stellen sogar einen Weihnachtsbaum auf das Grab. Unter dem Schmuck wie bunten Kugeln, Goldhaar u.ä. findet man auch Salonzuckerl. Auf den Gräbern werden Kerzen oder Nachtlichter angezündet, so leuchtet der Friedhof zu Weihnachten fast wie zum Allerheiligentag. In den letzten Jahrzehnten des Jhs sind Friedhofsbesuche und Grabpflege in den Vordergrund getreten, Grabmäler aus verschiedenen Steinsorten wurden zu Statussymbol, Bestattungen in Krypten zur all­gemeinen Erscheinung. Es kommt immer öfter vor, daß noch lebende Ehepaare ihre spätere Ruhestätte (Krypten) und das Grabmal schon vorbereiten lassen; es gibt Beispi­ele auch dafür, daß auch die Fotos schon darauf stehen. Einige bewahren die spätere Inschrift zu Hause auf. Die Erscheinung trat zum erstenmal in den 80er Jahren auf, ver­breitete sich später in den 90er Jahren aber sehr. Im Dorf pflegte man unter "padmaly" (“Aushöhlung“) zu begraben, diese Sitte aber verschwand mit dem Erscheinen der Krypten allmählich. Auf diese Weise wurden meis­tens Kinder begraben, manchmal auch Ehepaare. Auch die Verbrennung der Leichen konnte im Dorfe heimisch werden; das führte zu einer Reduzierung der Größe und Form der Grabmale bzw. Gräber. Die erste Einäscherung war im Jahre 1978, in den 90er Jahren wurde diese Bestattungsform verbreitet. In dem Friedhof von Rudna werden nicht nur Einheimische begraben, sondern auch Verstorbene, die einst hier gelebt haben. Es gibt Beispiele auch dafür, daß man aus dem Ausland (z.B. Ungarn) Urnen nach Hause bringt, um die Verstorbenen in das Elterngrab bzw. daneben zu begraben. Zu solchen Anlässen erscheint nur die enge Familie im Friedhof, doch es gab Beispiele auch dafür, daß die heimgebrachten Urnen eines Ehe­paars aus Ungarn in Anwesenheit des evangelischen Priesters beigesetzt wurden, begleitet von einer Trauerrede des Priesters. Neuerdings werden Unfallsorte gekennzeichnet; dafür gibt es auch in diesem Dorf Beispiele, etwa an dem Ort, wo ein Hobby-Höhlenforscher ums Leben gekommen ist, sind zwei Gedenktafeln angebracht, und zwar am Unfallsort und am Höhleneingang. In der Kurve, wo 1954 ein junger Mann tödlich angefahren wurde, steht ein Gedenkstein. Auf dem Baum, an dem sich ein junger Mann erhängt hatte, wurde von seinen Freunden ein Kreuz aus Holz und eine handgeschriebene Tafel angebracht. Diese Orte werden sowohl von Verwandten als auch von Freunden aufgesucht. Die Erscheinungen des erforschten Themas im Zeitraum von hundert Jahren zu doku­mentieren ist keine leichte Aufgabe, da man sich auf das Gedächtnis der Informanten nicht immer verlassen kann. Und das nicht nur in Beziehung zu den ältesten Zeiten, son­dern sogar auch die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit verbleichen in der Erinnerung der Menschen allmählich. Deshalb müssen die Angaben wegen ihrer Widersprüchlich­keit sogar mehrmals kontrolliert werden. Auch die Tatsache darf nicht vernachlässigt werden, woher eine Gewährspersone ihre Informationen hat (siehe z.B. Halloween). Ein Teil der Informanten steht verschiedenen Konfessionen und Glaubensüberzeugungen skeptisch gegenüber, es gibt aber auch sehr gläubige Menschen. Wenn man bedenkt, daß es nach der Meinung von etlichen Gewährspersonen im Dorf auch heute noch Hexen gibt, und daß neulich sogar einige Kühe verhext wurden, kann man folgern, daß der Glau-342

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